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Goldene Eule PHSG

«Tanzen kann man nicht theoretisch lernen»

Cécile König unterrichtet Studierende an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG) im Fachbereich Bewegung und Sport. Sie sieht im Tanz die Chance, nebst den sportlichen Kompetenzen vor allem den positiven Umgang mit Emotionen und die Auftrittskompetenz zu fördern. Nun wurde König für ihre Verdienste als Dozentin ausgezeichnet.

Hip Hop, Dance Mix, Salsa, Jive, Jumpstyle , Jazz und auch kleine Kindertänze: Schon wenn Cécile König, Dozentin für Bewegung und Sport an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG), vom Tanzen spricht, springt der Funke über. Tanzen verbessere das Körperbewusstsein, mache glücklich, wirke integrativ, stärke das Selbstbewusstsein und erweitere das Bewegungsrepertoire. «Gerade in der Welt der Digitalisierung ist es wichtig, dass Lehrpersonen den Kindern Lust an Bewegung vermitteln und helfen ein positives Körperbewusstsein aufzubauen», sagt sie und fügt an: «Dass ich mit angehenden Lehrpersonen arbeiten kann, empfinde ich daher als grosses Privileg.» Für ihr Engagement hat Cécile König nun die Goldene Eule erhalten. Dies ist eine Auszeichnung des Verbands der Studierenden an der ETH Zürich (VSETH) für besonders engagierte Lehrpersonen, die den Studierenden eine exzellente Lehre bieten. Cécile König erhält den Preis bereits zum dritten Mal nach 2007 und 2009 für «ihren sowohl inhaltlich anspruchsvollen als auch didaktisch motivierenden Unterricht», wie es in der Würdigung heisst.

Authentisch unterrichten
Als Dozentin im Fachbereich Bewegung und Sport ist Cécile König gefragt. Sie arbeitet nebst ihrer Anstellung an der PHSG und der ETH an weiteren Hochschulen. «Die Goldene Eule ist für mich daher eine wichtige und schöne Auszeichnung. Sie ist eine direkte Wertschätzung derjenigen, mit denen ich täglich arbeite. Deshalb bedeutet sie mir viel und bin glücklich darüber» sagt sie. Als Dozentin sei es ihr wichtig mit hoher Fachkompetenz und Freude zu unterrichten. Die Menschen, die man beeinflussen wolle, müsse man gerne haben. Das würden die Studierenden spüren. Sich auch immer wieder ein wenig neu zu erfinden und dabei authentisch zu bleiben, sei für den positiven Energiehaushalt entscheidend. Das Motto von Cécile König lautet «Voller Kraft und Leidenschaft». Ihren Unterricht beschreibt sie als Gegenpol zur wachsenden Akademisierung von Bewegung und Sport. «Tanzen kann man nur bedingt theoretisch erlernen. Damit Tanzen ins Blut geht, braucht es Bewegung», sagt sie. 

Ein Tanzlehrmittel entwickelt
Cécile König ist davon überzeugt, dass jede und jeder tanzen kann. «Tanzen ist seit jeher eine Ausdrucksform und eine Ursprache. Es ist wichtig, dass auch weniger wettkampforientierte Kinder, die sonst im Sportunterricht vielleicht zu kurz kommen, durchs Tanzen gefördert werden», sagt sie. Cécile König hat unter anderem das webbasierte Tanzlehrmittel dance360-school.ch entwickelt, das im Sinne einer breiten Sportförderung allen kostenlos zur Verfügung steht. Es richtet sich an alle Lehrpersonen, Dozenten, Schülerinnen und Schüler, die sich fürs Tanzen interessieren. Auf der Webseite finden sich über 400 Videoclips mit Ideen für alle Schulstufen, wie sich einzelne Schritte, kleine Kombinationen oder ganze Choreografien erlernen lassen. Die Videos enthalten auch konkrete Inputs für Übungs- und Organisationsformen sowie Informationen für die Vermittlung von Tanzbewegungen. «Durch dieses Lehrmittel und in meinen Kursen sollen die Studierenden durch umsetzbare Beispiele für alle Schulstufen Sicherheit darin erhalten, wie sie Tanz unterrichten können» sagt sie. «Die Goldene Eule gibt mir persönlich Power und ist ein Anschub, meinen Weg weiterzugehen.»