Nachwuchspreis Heilpädagogik 2019
Anja Solenthaler ist Absolventin des Masters Early Childhood Studies und erhielt den Nachwuchspreis Heilpädagogik 2019. Mit ihrer Masterarbeit zum Thema «Therapie, Fussball oder Videospiele – was wirkt? Eine Metaanalyse verschiedener Interventionen bei Kindern mit einer umschriebenen Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen» beeindruckte sie das Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik.
In ihrer Masterarbeit zum Thema «Therapie, Fussball oder Videospiele – was wirkt?» befasste sich Anja Solenthaler mit der Wirksamkeit von drei verschiedenen Interventionsarten, die in der Behandlung von Kindern mit einer umschriebenen Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF) zur Anwendung kommen. Namentlich sind das therapeutische Interventionen, Sport-Interventionen und Interventionen mit Exergames.
Mittels einer Review und einer Metaanalyse wurde ermittelt, welche Interventionsarten positive Effekte erzielen. Dabei wurden zwei Bereiche separat betrachtet: die motorischen Fähigkeiten und die psychologischen Komponenten, zum Beispiel das Selbstkonzept. Für den ersten Teil der Arbeit wurde eine umfangreiche Literaturrecherche im Zeitraum von 2000 bis 2017 gemacht. In einem zweiten Teil der Arbeit wurden anhand psychomotorischer Handlungsprinzipien Interventionen verglichen, die in beiden Bereichen wirksam sind und in der Psychomotoriktherapie vorkommen. Es zeigte sich, dass auf der Ebene der Motorik alle drei Interventionsarten mittlere bis grosse positive Effekte erzielen. Bei den psychologischen Komponenten sind kindzentrierte Interventionen wirksam. Die Orientierung am Individuum ist das Merkmal, welches wirksame Interventionen beider Bereiche mit der Psychomotoriktherapie verbindet.
Die Masterarbeit wird unter anderem bei der Edition SZH/CSPS, einem führenden Verlag zu heil- und sonderpädagogischen Themen in der Schweiz publiziert.