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Jugendcampus mit verkleideten Jugendlichen

Jugendcampus 2018 – Es lebe die Reformation!

Der Jugendcampus wurde am 15. Mai 2018 zum zweiten Mal von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) durchgeführt. Rund 30 Dozierende stellten in Zusammenarbeit mit den Studierenden der Sekundarstufe I 26 packende Workshops auf die Beine. Zum Thema «Die Welt um 1500 – In welcher Welt lebten Zwingli, Luther und andere Reformatoren?», tauchten knapp 550 Jugendlichen aus den Oberstufenzentren Trogen, Notker, Wittenbach und Gallus in die Reformationszeit ein.

«Ideenreich, aktiv-entdeckend, musikalisch, turbulent, inspirierend, experimentierfreudig, abwechslungsreich, gut organisiert» – so lautete das Fazit aus Sicht der Schüler und Schülerinnen, Dozierenden- und Studierenden zum diesjährigen Jugendcampus. Die kreative Ader der PHSG kam vollumfänglich zum Tragen: Der akademische Vorlesungsstil war vergessen, es ging ans Entdecken. Die Schülerinnen und Schüler tüftelten beispielsweise an Modellen für Holzbrücken, die sich der meisterhaften Vorlage da Vincis näherten. Zudem versuchten sie sich anhand von dessen Skizzen am Bau von Gleitschirmen. Mit Instrumenten, Gesang und Tanz wurde in einem weiteren Workshop die Musik aus der Zeit der Renaissance zum Leben erweckt und nachempfunden. Mit Shakespeare fand ein weiteres Genie in das Programm Eingang: Jugendliche stellten drei Szenen aus dem Meisterwerk Romeo & Julia nach und inszenierten darauf basierend eigenständig moderne Fassungen. Viele weitere spannende Kurse aus diversen Domänen bereicherten den Anlass. 

Lerngelegenheit für alle Beteiligten
Die Schülerinnen und Schüler erlebten das Thema Reformation aus verschiedensten Perspektiven: Durch aktives, entdeckendes Lernen vertieften die Lernenden ihre Allgemeinbildung zum Thema Reformation. Dazu wurden auch ausserschulische Lernorte, wie das Historische Völkerkundemuseum, die reformierte Kirche St. Laurenzen oder die Kathedrale, einbezogen. Für die Studierenden der PHSG bot der Anlass eine Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verknüpfen. Exemplarisch wurde während dieses Tages die Funktion der PHSG ersichtlich, als Schnittstelle zwischen herangehenden Lehrpersonen und der Volksschule zu fungieren. 

Blick in die Zukunft
Nach dem Vorbild des Autoren von UTOPIA, Sir Thomas More, skizzierten die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop ihre Vision der Zukunft. Ziel war, diese Vision in einer vergrabenen Flasche mit der Aufschrift «Zeitkapsel Mai 2018, nicht öffnen vor …» für die Nachwelt zu hinterlassen. Auch das für die interessierte Öffentlichkeit und PHSG-Mitglieder gebotene Abendprogramm im Hochschulgebäude Hadwig war geprägt von den Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit Witz und Tiefgang drehten der Prorektor Martin Annen, in der Rolle Zwinglis, und Dozent Christian Sinn als Luther die Zeit zurück. In den Beiträgen von Studierenden und Referierenden wurden Parallelen zwischen dem Gestern und Heute aufgezeigt und der aktuelle Wandel mit Blick in die Zukunft thematisiert. Das Abendprogramm war durchwoben von musikalischen Inputs, teils wurzelnd in der Renaissance, teils modern. So griffen PHSG-Chor und -Band, die Umbruchstimmung im Lied «Hall of fame» auf, wobei die Aufforderung «be students, be teachers»“ ideal zum Ort und den Anwesenden passte.