Auf Entdeckungstour durch das kulturelle St. Gallen
22 Kulturinstitutionen, eine Schnitzeljagd und ein Abschlusskonzert von Bubble Beatz: Am Mittwoch, 4. September 2019, fand in St.Gallen der 4. Kulturtag der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG) statt. Dabei erhielten die rund 400 Neustudierenden, Studienbereiche Kindergarten- und Primarstufe sowie der Sekundarstufe I, einen Einblick in das vielfältige Kulturangebot und wurden selbst kreativ. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kultur des Kantons St.Gallen und kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz zusammengestellt.
Schon um 9 Uhr morgens füllte sich die Kunst Halle St. Gallen mit einer Gruppe Neustudierender der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG). Im Rahmen des 4. Kulturtages streiften sie durch die Ausstellung «Protect me from what I want», die die Schwierigkeiten und Herausforderungen von Künstlerkarrieren aufzeigte. Die Studierenden wählten spontan ein Kunstwerk aus und hielten ihre Gedanken dazu in Skizzen- oder Textform fest. Nur wenige Meter von der Kunst Halle entfernt testete eine weitere Gruppe Studierender im Stimmbildungs-Workshop von Miriam Sutter, wie sie mit einfachen Übungen mehr Sicherheit in der Sprechstimme bekommen oder was sie gegen Heiserkeit tun können. Auf dem Programm standen aber auch politische Themen: Im Historischen und Völkerkundemuseum begaben sich die Studierenden auf eine interaktive Führung zum Thema Flucht, in der sie sich in die betroffenen Personen einfühlen konnten. Im Kinok sahen die Studierenden einen Ausschnitt des Dokumentarfilms «Welcome to Sodom», der hinter die Kulissen von Europas grösster Müllhalde mitten in Afrika blicken lässt und die Verlierer der digitalen Revolution porträtiert.
Digital und analog unterwegs
22 Kulturinstitutionen hatten am Kulturtag ihre Türen mit Spezialprogrammen für die rund 400 Neustudierenden geöffnet. Alle hatten die Möglichkeit, hinter die Kulissen von drei Kulturinstitutionen ihrer Wahl zu blicken. Erstmals wurde der Kulturtag in diesem Jahr unter dem Motto «digital und analog» durchgeführt. «Die digitale Welt hilft uns dabei, uns zu vernetzen. Die analoge Welt mit ihren Kunstorten ermöglicht den Austausch zwischen den Menschen vor Ort. Nicht zuletzt sind Museen enorme Wissensspeicher», sagt Eduard Hartmann vom Amt für Kultur des Kantons St. Gallen. Dieses hatte das Programm des Kulturtags in Zusammenarbeit mit kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz und der Pädagogischen Hochschule St. Gallen zusammengestellt. Die Kulturvermittlung sei Bestandteil der Ausbildung der Studierenden und im Leitbild der Pädagogischen Hochschule St. Gallen festgehalten, ergänzt Elisabeth Nembrini, Fachleiterin Bildnerisches Gestalten Sek I an der PHSG. Ziel des Kulturtags sei, schon zu Beginn der Ausbildung zur Lehrperson, die Bedeutung der Kulturvermittlung zu betonen. «Solch ein Kulturtag ist aber nicht nur für die Studierenden interessant, sondern auch für die verschiedenen Institutionen. Diese sehen so direkt, wie ihre Vermittlung wirkt.»
Ein Theaterabo und Musik aus der Bubble Beatz Küche
Nebst den Besuchen in den verschiedenen Kulturinstitutionen gehörten auch die Schnitzeljagd und das Mittagessen für Studierende im Lattich zu den Höhepunkten. Beides hatten die Studentinnen und Studenten der Studierendenorganisation (SO) der PHSG organisiert. Als Teil des OK-Teams hatten sie sich aktiv an der Vorbereitung des Kulturtags beteiligt. Während der Schnitzeljagd erforschten die Studierenden die Stadt und veröffentlichten auf Instagram Fotos ihrer Erkundungstour. Der Preis war ein Saisonabonnement des Theaters St. Gallen für zwei Personen im Wert von 700 Franken. Dieser wurde an der Abschlussveranstaltung im Kugl verliehen. Richi Küttel von kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz und Larissa Schuler, Fachleiterin S&L der PHSG, betonten im Kugl die Bedeutung von Kulturvermittlung. «Kultur kann Werte auf eine einzigartige Weise vermitteln. Heute haben Sie einen ersten Einstieg und eine Einladung in die Kultur erlebt», sagte Larissa Schuler an die Neustudierenden gewandt.
Verabschiedet wurden die Studentinnen und Studenten anschliessend mit einem Konzert von Bubble Beatz. Das St.Galler Drum-Electronic-Duo macht Musik auf Installationen aus Schrott. Im Kugl zeigten die beiden Musiker, dass es keinen teuren Instrumente braucht, um einen Club zum Dröhnen zu bringen, sondern eine Einkaufstour durch ein Möbelhaus reicht. Getrommelt wurde auf Töpfen, Serviertabletts, Krügen, Schalen und Gläsern aus einem schwedischen «Instrumentenhaus».