Lerngegenstände 5. und 6. Klasse

Im Folgenden finden Sie verschiedene Lerngegenstände für die 5. und 6. Klasse zu den Kompetenzen

Gemeinschaft und Gesellschaft - Zusammenleben gestalten und sich engagieren

Grunderfahrungen, Werte und Normen erkunden und reflektieren

Religionen und Weltsichten begegnen

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NMG 10: Gemeinschaft und Gesellschaft - Zusammenleben gestalten und sich engagieren

Meine Rolle (5. Klasse)

Inhalt

Wie verhaltet ihr euch in der Schule? Und wie verhaltet ihr euch zu Hause? Je nach Umfeld und System nehmen wir bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt unterschiedliche Rollen ein. Manchmal geraten wir dabei in Konflikt mit uns selbst oder mit anderen. Ein Perspektivenwechsel kann hilfreich sein. Das darf alles im Privaten passieren. Geheimnisse sind erlaubt. Aber was verdient, geheim zu bleiben, und was nicht? Das ist eine persönliche Entscheidung.

Quelle: «Weitblick NMG», fil rouge digital für Lehrpersonen © 2023 Schulverlag plus

Lehrmittel

Kompetenzen

  • NMG.10.1: Die Schülerinnen und Schüler können auf andere eingehen und Gemeinschaft mitgestalten.
  • NMG.10.2: Die Schülerinnen und Schüler können Freundschaften und Beziehungen pflegen und reflektieren.
  • NMG.10.5: Die Schülerinnen und Schüler können eigene Anliegen einbringen sowie politische Prozesse erkennen.
  • NMG.1.1: Die Schülerinnen und Schüler können sich und andere wahrnehmen und beschreiben.
  • NMG.11.3: Die Schülerinnen und Schüler können Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten.

Warum flüchten Menschen? (5. Klasse)

Inhalt

Die Unterrichtseinheit beschäftigt sich anhand der biblischen Geschichte von Rut mit dem Thema Flucht:

Ethisch kann die Frage gestellt werden, welche Flüchtlinge aufgenommen werden sollten und ob man das Recht hat, Flüchtlinge abzuweisen. Man kann auch fragen, wieso Menschen überhaupt flüchten und wie sich die Menschen dabei fühlen. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist diejenige, wie die Problematik der gerechten Verteilung auf verschiedene Länder gelöst werden kann und ob dies überhaupt nötig ist.

Die religiöse Perspektive ergibt sich durch die gewählte Geschichte von Rut. Sie musste aus wirtschaftlichen Gründen (Hungersnot und verstorbene Ehemänner) flüchten. Es gibt aber auch noch andere Fluchtgeschichten in der Bibel, wie die des Volkes Israel nach und später wieder aus Ägypten, die Flucht von Jona vor seinem Auftrag, nach Ninive zu gehen. Auch Josef flüchtete mit Jesus nach seiner Geburt nach Ägypten. So finden sich viele Geschichten zum Thema Flucht in der Bibel.

Aus der gemeinschaftlichen Perspektive kann man mit den Kindern darüber sprechen, wie man mit Flüchtlingen umgehen sollte. Wie kann man Flüchtlinge integrieren? Wie begegnen wir Flüchtlingen auf der Strasse, im Einkaufszentrum, in der Schule etc.?

Lehrmittel

Wer regiert die Schweiz (6. Klasse)

Kinderrechte und Menschenrechte: echt partizipieren (6. Klasse)

Inhalt

«Demokratie und Menschenrechte sind Grundwerte unserer Gesellschaft und bilden zusammen mit der Rechtsstaatlichkeit die Leitlinien für die Politik» (Lehrplan 21, 2016).
Durch die vorliegende Unterrichtseinheit lernen die SuS wichtige Aspekte der Menschenrechte und damit verbundene Bedeutungen (Diskriminierung, Benachteiligung etc.) kennen. Ein klarer Schwerpunkt liegt dabei auf den Kinderrechten, da diese für die Kinder eine grosse Bedeutung haben. Die Kinder lernen ihre Rechte und ihre Pflichten als Gesellschaftsmitglieder kennen. Sie erhalten einen Einblick in die Auswirkungen von sozialem Engagement und können verstehen, warum das für jeden Menschen wichtig ist. Sie bilden sich ihre eigene Meinung, lernen mit moralischen Konflikten umzugehen und versuchen Lösungen zu finden. Durch die Goldene Regel lernen die SuS einen religions- und weltanschauungsübergreifenden Zugang kennen.

Lehrmittel

Kompetenzen

Sich engagieren (6. Klasse)

Inhalt

Viele Menschen machen sich für Anliegen stark, die sie für wichtig halten und für die sie sich besonders interessieren. Engagement, das gesellschaftlich relevant ist, kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. So kann man das eigene Verhalten im Alltag anpassen oder ein Projekt in einer Gruppe angehen. Eine grössere Reichweite haben politische Institutionen oder grosse Organisationen, die landesweit oder gar weltweit agieren. Anhand eines konkreten Beispiels lernen die Kinder die verschiedenen Engagementebenen kennen sowie ein vereinfachtes Vorgehen, um ein eigenes Engagementprojekt zu planen und umzusetzen.

Quelle: «Weitblick NMG», fil rouge digital für Lehrpersonen © 2023 Schulverlag plus

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

  • NMG.11.3: Die Schülerinnen und Schüler können Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten.
  • NMG.11.4: Die Schülerinnen und Schüler können Situationen und Handlungen hinterfragen, ethisch beurteilen und Standpunkte begründet vertreten.
  • NMG.10.5: Die Schülerinnen und Schüler können eigene Anliegen einbringen sowie politische Prozesse erkennen.
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NMG 11: Grunderfahrungen, Werte und Normen erkunden und reflektieren

Problematische Situationen erkennen: Formen von Gewalt (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass Gewalt in ganz unterschiedlichen Formen auftreten kann. Sie wissen, dass Gewalt zerstört, schadet und Menschen in ihrer Entwicklung und Entfaltung behindert. Unterschiedlich engagiert haben verschiedene Schülerinnen und Schüler bereits versucht, Gewaltsituationen zu begegnen und entgegenzutreten.

Inhalte

  • Gewalt, Ausbeutung, Sexismus
  • Mobbing: Ursachen, Formen und Folgen von Mobbing
  • Kinderrechte / Menschenrechte
  • Zivilcourage – mutige Menschen

Handlungsvorschläge

  • Formen von Gewalt verstehen und erkennen: Gewalt ist ... Mobbing, sexuelle Ausbeutung, Rassismus, Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage usw.
  • Formen von Interventionen kennen und erproben: Stopp Gewalt
  • Kinderrechte kennen lernen, Situationen kennen, wo Kinderrechte verletzt werden (z.B. Produktion von Konsumgütern; Kinderarbeit)
  • Bedürfnisse von Wünschen unterscheiden, Verknüpfung von Rechten und Pflichten wahrnehmen
  • über (Kinder-)Arbeit nachdenken: Wann ist Arbeit schädlich, wann ist Arbeit in Ordnung?
  • Aktionen am Tag der Kinderrechte durchführen: Kinderrechte in der Schweiz: Verdingkinder; Kinderarmut
  • Rollenspiel zu Zivilcourage durchführen
  • eigene Texte zu einer konkreten Situation, wo mutig gehandelt wurde, formulieren und vorlesen
  • Voraussetzung für Zivilcourage verstehen: Interesse am anderen Menschen – Empathie
  • mutige Menschen (local heroes; historische Persönlichkeiten) kennen lernen und in Präsentationen vorstellen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Grunderfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten: Generationen (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schülerinnen und Schüler erleben in ihrem unmittelbaren und weiteren Umfeld ältere Menschen und nehmen deren unterschiedliche Lebenssituation wahr (Krankheit und Gesundheit, eigenständiges Wohnen und Wohnen im Alten- oder Pflegeheim, Pflege durch Angehörige, durch Pflegedienste und in Einrichtungen, Wohlstand und Armut). Sie stellen Fragen nach den Gründen für diese Unterschiede und zum Umgang mit älteren Menschen in unserer Gesellschaft.

Inhalte

  • Lebensformen im Alter
  • Alt sein früher und heute
  • Dialog zwischen den Generationen

Handlungsvorschläge

  • unterschiedliche Lebensformen im Alter bewusst wahrnehmen
  • eine Einrichtung für ältere Menschen im eigenen Umfeld besuchen
  • ältere Menschen nach ihrem früheren und aktuellen Leben befragen, die Auswirkungen der Veränderungen wahrnehmen
  • Bedürfnisse und Wünsche der unterschiedlichen Generationen beschreiben

Lehrmittelhinweise

Querverweise ERG

Fan sein, berühmt sein (5. Klasse)

Inhalt

Das Stadion ist ein Treffpunkt unterschiedlichster Besucherinnen und Besucher und ein Ort intensiver Gefühle, die mit anderen geteilt werden. In erster Linie finden in den Stadien Fussballspiele statt, gelegentlich aber auch andere Sportmeetings oder grosse Konzerte.

Das Publikum an Fussballspielen ist auch altersmässig gemischt. Ein Teil des Publikums sind Kinder, die mit ihren Eltern, Freundinnen oder Freunden ein Fussballspiel besuchen. Meist nehmen sie staunend zur Kenntnis, was alles zu einem Fussballspiel gehört: die Teams auf dem Platz, das Mitfiebern der anderen Leute auf der Tribüne, die Geräuschkulisse der organisierten Fans, das Flutlicht, die Lautsprecheransagen, den Duft der Verpflegungsstände. Nur selten sind die Kinder bereits aktive Fans, die sich an Sprechgesängen beteiligen. Aber die meisten von ihnen entwickeln Vorlieben und bekennen sich zu einem Team. So verfolgen sie das Spiel, indem sie – insgeheim oder offen – mit einer Mannschaft oder einem bestimmten Spieler mitfiebern. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem Spiel auf dem Rasen, aber auch den Emotionen und Gesängen auf der Tribüne.

Der Schauplatz «Stadion» geht aus von den Gefühlen der Fans und der Bewunderung für ihre Idole. Die Auseinandersetzung mit den Fans, den Stars und den Erfahrungen eines Fussballjuniors bietet Zugang zu einer Reihe von grundlegenden kritischen und ethisch relevanten Fragen: Welches sind die Beweggründe, ein Fan zu werden? Warum ist das Wir-Gefühl, das dabei entwickelt wird, so attraktiv? Was ist das Reizvolle am Ruhm? Was haben Stars und Idole mit den eigenen Zukunftsträumen zu tun? Was bedeutet Fairplay im Wettkampf?

Schwerpunktsetzung

Aus den zahlreichen philosophischen Fragen und ethischen Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Schauplatz «Stadion» wird die folgende Auswahl getroffen:

  • Fan sein
  • Berühmt sein
  • Fairplay

Quelle: «Schauplatz Ethik 1-6», Kommentar digital für Lehrpersonen © 2020 Lehrmittelverlag Zürich

Lehrmittel

Kompetenzen

Beurteilen aus verschiedenen Perspektiven: Krieg und Frieden (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Täglich werden Schülerinnen und Schüler mit Protestaktionen, Terrorszenen, Kriegsereignissen und wirtschaftlichen und politischen Konflikten über die Medien konfrontiert. Oft sind die Meinungen rasch gemacht: Es gibt die Guten und die Bösen. Aber warum wird protestiert, werden Waffen gekauft, aus welchen Interessen werden Menschen unterdrückt und Kriege geführt?

Inhalte

  • Krieg als Folge von gegensätzlichen Interessen, als Kampf um Macht, als Befreiung von Unrecht
  • legitime und nicht-legitime Gründe, Waffen einzusetzen, Menschen zu töten, Krieg zu führen
  • Frieden: Was heisst «Frieden» und wie kommt man dazu?

Handlungsvorschläge

  • einen konkreten Konflikt nach Akteuren analysieren und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten
  • ein Argumentarium pro und contra Krieg erstellen
  • Diplomatie als Dialogkultur ausprobieren
  • Friedenswünsche formulieren; Wie würde eine friedliche Welt aussehen? Was müssten die Menschen verändern, damit wir auf einer friedlichen Welt leben können?

Lehrmittelhinweise

Querverweise ERG

Sich für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität engagieren (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Die Schülerinnen und Schüler sehen in ihrem Umfeld und in den Medien Menschen und Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschlichkeit engagieren. Sie fragen sich, warum sie dies tun. Was ist ihre Motivation, welche Werte liegen ihrem Handeln zugrunde?

Inhalte

  • Begriffe Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Solidarität
  • Menschen engagieren sich für das, was ihnen wichtig ist, z.B. Rotes Kreuz: Henri Dunant und heutige IKRK-Delegierte oder Samaritervereine; Pfadfinder: Gründer Robert Baden-Powell und heutige Pfadibewegung
  • eigenes Engagement: Was ist mir/uns wichtig? Wofür engagieren wir uns in der Schule?

Handlungsvorschläge

  • Referate erarbeiten über Menschen, die sich für Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Solidarität engagiert haben
  • eigene Projekte lancieren (z.B. am Kinderrechtstag)

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Gleichsein - Anderssein: Schauplatz Schule (6. Klasse)

Inhalt

Die Schule ist als Lebens- und Lernort immer auch ein Ort der Entwicklung und Auseinandersetzung. Im Kreis von anderen Kindern und Jugendlichen erfahren sich Heranwachsende in einer Umgebung ausserhalb der Familie. Dabei treffen sie nicht nur auf  Kinder gleichen und verschiedenen Alters. Vielmehr werden vielfältige Aspekte von Gleichheit und Unterschied sichtbar, so etwa Herkunft, Geschlecht, Muttersprache, Begabung, Interessen, Temperament, Charakter oder Behinderung. Es entstehen Freundschaften, Kameradschaften, Rivalitäten, Kooperationen und Ausgrenzungen. Kinder erleben die Schule je nach ihren Voraussetzungen ganz verschieden und haben ihr gegenüber unterschiedliche Vorstellungen, Bedürfnisse, Ansprüche und Wünsche. Dadurch werden ihnen im individuellen und sozialen Bereich Gemeinsamkeiten und Unterschiede bewusst. Diese gehören unter anderem zum Aufbau von Gemeinschaft. Die Schule bereitet auf eine offene, vielfältige Gesellschaft vor. Was die Schülerinnen und Schüler in der Schule auf verschiedenen Stufen erleben, beeinflusst und prägt ihre Vorstellungen von Beziehungen in der Gesellschaft.

Die Schule ist ein Ort, an dem Anerkennung, Beurteilung und Förderung, aber auch Benachteiligung – versteckt oder offensichtlich, formell und informell – eine Rolle spielen. In den Spannungsfeldern von Kooperation und Konkurrenz, von Entfaltung und Leistung, von Inklusion und Selektion erfahren die Schülerinnen und Schüler Ansporn und Druck, Erfolg und Scheitern. Lernen in der Schule ist nicht nur eine individuelle Aufgabe, es geschieht in einem sozialen Rahmen.

Schwerpunktsetzung

Aus den zahlreichen philosophischen Fragen und ethischen Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Schauplatz «Schule» wird die folgende Auswahl getroffen:

  • Lernen
  • Leistung und Leistungsbewertung
  • Inklusion

Quelle: «Schauplatz Ethik 1-6», Kommentar digital für Lehrpersonen © 2020 Lehrmittelverlag Zürich

Lehrmittel

Kompetenzen

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NMG 12: Religionen und Weltsichten begegnen

Besondere Ereignisse gestalten: Feiern und Rituale im Lebensverlauf (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schülerinnen und Schüler nehmen verschiedene religiöse Gebäude wahr, sie kennen verschiedene Gottesdienste und religiöse Feiern und haben einzelne religiöse Bräuche von verschiedenen Religionen real erlebt oder in Medien gesehen. Schülerinnen und Schüler wissen, dass die Lebensübergänge gefeiert werden. Sie kennen erste «Mutproben» ins Erwachsenwerden.

Inhalte

  • Rituale im Lebenslauf in verschiedenen Religionen (z.B. bei Geburt, Hochzeit, Tod)
  • Wirkung von Ritualen und Bräuchen
  • Handlungsvorschläge
  • unter Nutzung moderner Medien Rituale in verschiedenen Religionen sammeln, visualisieren und beschreiben
  • Rituale und Bräuche vergleichen: Gemeinsamkeiten und Unterschieden benennen und begründen
  • Rituale erkennen und den jeweiligen Religionen zuordnen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Feste in den Religionen einordnen: Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schülerinnen und Schüler kennen wichtige gesetzliche und religiöse Feiertage. Sie wissen, warum Menschen Feste feiern und welche Elemente ein Fest auszeichnen. Sie haben mit einem Klassenfestkalender gearbeitet und wissen, dass das ganze Jahr durch Feste und Feiertage strukturiert ist. Im zweiten Teil des Zyklus 2 werden die Feste der Weltreligionen systematisch thematisiert und vertieft.

Inhalte

  • Islamischer Fastenmonat Ramadan (vgl. Fasten in 12.5): Der Koran wird herab gesandt (Offenbarung); Perspektivenwechsel Christentum: Weihnachten – «Das Wort ist Fleisch geworden»; Pfingsten – Ausgiessung des Heiligen Geistes)
  • Islamisches Opferfest – Abschluss der grossen Pilgerfahrt, Erinnerung an die Geschichte von Ibrahim (vgl. Abraham in 12.5; Pilgerfahrt in 12.3), Perspektivenwechsel Judentum: Die Erinnerung an Abraham und Isaak an Rosch Haschana (Neujahr)
  • Hinduismus: Das Ganesha-Fest, das Lichterfest Diwali; Perspektivenwechsel Christentum: Lichterbrauchtum in der Advents- und Weihnachtszeit, an Ostern; Perspektivenwechsel Judentum: Chanukka mit Chanukka-Leuchter
  • Unterschiedliche Bedeutung von ähnlichem Brauchtum, z.B. Verkleiden/Masken (Fasnacht, Puri, Holi)

Handlungsvorschläge

  • Kalender vergleichen
  • Feste durch Erzählungen, Bilder, kultische Gegenstände, typische Esswaren, Musik/Lieder erschliessen und veranschaulichen.
  • Festablauf, Rituale und Feiern kennen lernen
  • Bedeutung der Feste für die jeweilige Religionsgemeinschaft verstehen.
  • Vergleich der Erzählversionen von Bibel und Koran z.B. zu Abraham (Opferfest) oder zu Weihnachten (Maryam und Isa)

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Vielfältige Traditionen beim Essen entdecken (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Bei den Mahlzeiten auf dem Schulhof, bei Schulreisen und Lagern etc. nehmen Schülerinnen und Schüler oft viele Unterschiede untereinander wahr. Die einen bringen nur «gesunde» Sachen mit zum Znüni, andere achten auf «Bio» oder ernähren sich nur vegetarisch oder vegan, manche ernähren sich hauptsächlich von Chips und Schokolade. Einige Unterschiede sind in der kulturellen Herkunft der Eltern begründet, die ihren Kindern entsprechende Spezialitäten und Essgewohnheiten mitgeben. Einige Besonderheiten im Essverhalten sind auch religiös begründet: So kennen fast alle Religionen Fastenzeiten, in denen sie die Nahrung reduzieren. In manchen Religionen gibt es auch Speisen, die gänzlich verboten sind (z.B. Schweinefleisch). Gläubige halten sich ganz, teilweise oder gar nicht an die Regeln ihrer Religion. Essensregeln sind eine gute Möglichkeit, um über unterschiedliche religiöse Praxis ins Gespräch zu kommen.

Inhalte

  • Label und Begriffe für unterschiedliche Ansprüche ans Essen (Bio, vegetarisch, glutenfrei, Max Havelaar)
  • Christentum: Vorbereitungszeiten auf die grossen Festtage: Advent und Fastenzeit (Passionszeit); Katholiken: Fastentage an Aschermittwoch und Karfreitag; traditionelles Freitagsgebot: kein Fleisch
  • Islam: Fastenmonat Ramadan; nur Halal-Speisen (kein Schweinefleisch, kein Blut, kein Alkohol)
  • Judentum: koscher, nur Fleisch von Wiederkäuern mit zweigespaltenen Hufe, kein Blut, Milch- und Fleischspeisen getrennt, kein Kochen am Sabbat
  • Hinduismus: kein Rindfleisch, manche überhaupt vegetarisch
  • Werte und Normen am Beispiel essen

Handlungsvorschläge

  • bedeutsame (für die Lebensgestaltung relevante) Ausdrucks- und Handlungsweisen erkennen und respektvoll beschreiben
  • Fastenzeiten in Klassenkalender eintragen, sich über Verzichts- und Fastenerfahrungen austauschen
  • Menüs beurteilen nach den verschiedenen Speisevorschriften und Alternativen zusammenstellen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Religiöse Sprachformen erschliessen: Legenden und Gleichnisse (5. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

In St. Gallen gibt es Lebkuchen mit einem Bären darauf. Der Bär ziert die Wappen der Appenzeller Halbkantone, des Bistums und der Stadt St. Gallen. Immer hören die Schülerinnen und Schüler die Legende von Gallus und dem Bären dazu: Ist sie wahr oder erfunden?

Inhalte

  • bildliche und symbolische Ausdrucksweisen und Sprachformen im Unterschied zu faktischen Berichten
  • Gleichnisse (z.B. vom verlorenen Sohn), Legenden (Gallus und der Bär, Franziskus und der Wolf) etc. als religiöse Sprachform im Dienst der Glaubensbotschaft
  • Beispiele aus dem Christentum, aber auch muslimische und indische Erzählungen
  • Ortslegenden als Legitimierung von (heiligen) Personen, Gegenständen oder Orten, als lokales Brauchtum

Handlungsvorschläge

  • geschichtliche und religiöse Hintergründe von Legenden, Gleichnissen etc. aus dem Christentum und aus anderen Religionen erschliessen
  • Quellen erschliessen und hinterfragen, zwischen Geschichten (story) und Geschichte (history) unterscheiden; den übertragenen Sinn einer Legende, eines Gleichnisses etc. erklären
  • in Denkmälern, Brunnenfiguren, Ortsnamen, Wappen, Ortspatronen etc. Bezüge zu lokalen Legenden wahrnehmen und diese erzählen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Abschied nehmen und Erinnerung bewahren: Bestattung in den Religionen (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schülerinnen und Schüler nehmen wahr, dass es im Umgang mit Tod und Bestattung unterschiedliche Formen gibt. Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören, haben je eigene Vorstellungen vom Sterben und dem, was nach dem Tod kommt, und pflegen deshalb auch eigene Traditionen und religiöse Abschiedsfeiern. Um sich orientieren zu können, interessieren sich die Schülerinnen und Schüler dafür und auch für die Gedanken zu Sterben und Tod von Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören.

Inhalte

  • Bestattungsformen in den verschiedenen Weltreligionen
  • Gestaltung von Gräbern oder Erinnerungsorten
  • Vorstellungen vom Leben nach dem Tod in den verschiedenen Weltreligionen

Handlungsvorschläge

  • Information zu den Bestattungsformen in den Religionen beschaffen; Erkenntnisse vergleichen und in einer Tabelle darstellen
  • Menschen der Religionsgemeinschaften zu den Lehren und Vorstellungen zu Sterben und Leben nach dem Tod befragen, Aussagen sammeln und vergleichen
  • ein philosophisches Gespräch zu den fremden und den eigenen Gedanken zu Sterben, Tod und Leben nach dem Tod führen
  • Glaubensaussagen, Rituale und Symbole religiösen Traditionen zuordnen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Religiöse Spuren im Alltag (6. Klasse)

Inhalt

Gebetsfahnen im Garten, Buddha-Figuren auf dem Regal, ein Kreuz an der Halskette, eine tätowierte Friedenstaube auf der Schulter – wir sind umgeben von religiösen Symbolen. Wir kennen Geschichten, nutzen Zitate und feiern Feste, die uns wichtig sind, und dass uns der religiöse Hintergrunds bewusst ist. Die Schülerinnen und Schüler entdecken religiöse Spuren in ihrer Umgebung, erforschen Symbole und gehen dem tieferen Sinn von Geschichten nach.

Quelle: «Weitblick NMG», fil rouge digital für Lehrpersonen © 2022 Schulverlag plus

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Schöpfung: Erklärungen, Betrachtungen und Erzählungen zum Anfang unterscheiden und einordnen (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schöpfungsgeschichten und naturwissenschaftliche Erklärungen zur Entstehung und Entwicklung der Welt und des Menschen bringen Schülerinnen und Schüler oft in ein Dilemma: Was gilt jetzt? Was sind die Aussagen und Erklärungsabsichten der jeweiligen Texte und Geschichten?

Inhalte

  • Schöpfungserzählungen (biblische und aus anderen Kulturen) als narrative Erschliessung von Fragen nach den Grundlagen des Lebens, der Welt (Sprachform Mythen); Bezug zu anderen symbolischen Textformen wie Metapher, Gleichnis, Parabel
  • Schöpfungsgedichte als Lobpreis auf Schönheit und Ordnung der Welt, z.B. erster biblischer Schöpfungsbericht Gen 1, Psalm 104, Schillers Ode an die Freude (Sprachform Hymnus, Lied)
  • (wissenschaftlich) erklären und (mythisch) erzählen, z.B. am Beispiel «Prometheus», als unterschiedliche Zugänge, Perspektiven auf die Welt, als Komplementarität des Denkens

Handlungsvorschläge

  • die im übertragenen Sinn erzählte Absicht einer mythischen Geschichte herausarbeiten
  • eine sachliche Erklärung von einer (symbolischen) Erzählung unterscheiden
  • selber ein Gedicht, ein Elfchen, einen Rap oder eine Erzählung über die Welt, die Natur, die Menschheit, die «Schöpfung» verfassen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Die Schweiz: Vielfältige Prägungen durch das Christentum (Kloster St. Gallen, Reformation) wahrnehmen (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Die Schülerinnen und Schüler nehmen wahr, dass das kulturelle Umfeld (Bauten, Feste, Sprache, Sitten) stark durch die christliche Religion geprägt ist. Diese christliche Prägung zeigt sich als reformierte und als katholische Tradition und wird sowohl von engagierten Gläubigen als auch von eher distanzierten Christinnen und Christen mitgetragen.

Inhalte

christliche Prägung der Geschichte der Schweiz, des Kantons St. Gallen (und der beiden Appenzell): Christianisierung durch iroschottische Glaubensboten (Gallus); das Kloster und der Klosterstaat St. Gallen; die Reformation durch den Toggenburger Huldrich Zwingli in Zürich und durch Joachim von Watt (Vadian) in der Stadt St. Gallen (und Appenzell Ausserrhoden); Kanton St. Gallen (1803) mit einem katholischen (Bistum St. Gallen) und einem reformierten (Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen) Konfessionsteil

Handlungsvorschläge

  • Informationen beschaffen, Erkundungen an historischen Gebäuden oder Denkmälern anstellen, geschichtliche Spuren suchen, Daten zusammentragen, ordnen, vergleichen
  • aus religionsgeschichtlichen Erkundungen neues Orientierungswissen erlangen

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

Aus religiösen Gründen unterwegs sein: Pilgern (6. Klasse)

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Von Pilgern wird wieder häufig gesprochen. Aus dem Jakobsweg ist ein kulturell interessantes Wanderwegnetz geworden, Wallfahrtsorte sind zumindest wichtige Ausflugsziele und jährlich berichten Medien über die wichtige Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka. Die Schülerinnen und Schüler sollen diese Begriffe deshalb kennen und die religiöse Bedeutung des Pilgerns verstehen.

Inhalte

  • Begriffe Pilgern und Wallfahrt, Pilgerort und Wallfahrtsort
  • Wallfahrtsorte in der Schweiz, insbesondere Einsiedeln und Flüeli Ranft
  • Wallfahrtsorte der Religionen: Jerusalem (Judentum, Christentum, Islam); Varanasi (Hinduismus); Bodhgaya (Buddhismus)
  • Pilgern auf dem Jakobsweg, durch die Ostschweiz – und bis nach Santiago de Compostela (Jakobsmuschel)
  • Pilgerfahrt nach Mekka
  • religiös begründete Kritik: Wenn Pilgern zur frommen Leistung wird …

Handlungsvorschläge

  • durch eine Wortfelduntersuchung die Begriffe klären
  • auf einer Karte die Wallfahrtsorte suchen, einen Pilgerweg eintragen oder herausschreiben
  • Informationen zu Pilgerfahrten früher (z.B. Jakobsweg) suchen, zusammentragen und austauschen
  • Elemente der Pilgerfahrt nach Mekka aus einem Text erschliessen und in einer Skizze darstellen
  • religiöse Dimensionen einer Wallfahrt erkunden

Lehrmittelhinweise

Kompetenzen

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