Erfahrungen, Bedeutungen und Funktionen von Festen vergleichen: Purim - Fasnacht

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Schülerinnen und Schüler erleben Feste als Aufhebung des Alltags, als Formen von Vergemeinschaftung, als Erfahrungen von Zugehörigkeit. Oft liegen ihnen diesbezüglich säkulare oder lokale Feste näher als die Feste der Religionen.

Kompetenz

Inhalte

  • Feste als Aufhebung des Alltags: Sehnsucht nach erfülltem Leben, Aufhebung von Zwang und Ordnung (Fasnacht, Halloween) und doch Einordnung in Sitten und Gebräuche, Formen, um Grundfragen und Lebensfreude Gestalt zu geben; Bezug zu Arbeitszeit – Freizeit
  • Fest als soziale Form der Vergemeinschaftung, kollektive Identität: die Peergroup feiert eine Party; das Quartier ein Quartierfest, der Verein ein Vereinsfest; das Dorf ein Dorffest; die Nation den Nationalfeiertag
  • Inszenierung gemeinschaftlicher Ordnung: Feiern, Festakte, Umzüge, Aufmärsche, Prozessionen
  • Gemeinschaftsstiftende Objekte: Stempel am Handgelenk, Fahnen, Abzeichen, Festbaum, Feuer
  • Gemeinschaftsstiftende Kleidung: Dress, Uniform, Halstuch, Tracht, Amtskleidung, Maske, Schmuck
  • Gesellschaftspolitische Funktion von Festen (verknüpfen mit politischer Bildung, mit Individuum und Gemeinschaft)
  • Feste als Ausdruck von Erinnerung: Gedenktage an Ereignisse im eigenen Leben, Ereignisse von Gemeinschaften/Religionen, Ereignisse der lokalen Geschichte, wichtige (UNO-)Anliegen, wichtig Persönlichkeiten
  • Säkulare Festtage: Geburtstag, Jubiläum, Silvester/Neujahr (31. Dezember/1. Januar), Nationalfeiertag (1. August), Tag der Arbeit (1. Mai), Tag der Menschenrechte (10. Dezember), regionale oder lokale Festtage (z.B. Kinderfest, Stadtfest, Dorf-Chilbi usw.)

Handlungsvorschläge

  • Formen von Alltagsunterbrechung und Gemeinschaftsbildung im lokalen Jahresfestkreis identifizieren (religiöse und säkulare Feste und Gedenktage)
  • Solche Formen sammeln und präsentieren (mit Bildern, Fotos, Musik, Nahrungsmitteln, Gegenstand, Kleidern etc.)
  • Eigene Erfahrungen beschreiben, welche die Schülerinnen und Schüler an Festen gemacht haben, unter den Aspekten Alltagsunterbrechung, Gemeinschaftsbildung, Erinnerung
  • Beschreiben, welche Funktionen Feste und Feiertage im Leben der Menschen einnehmen
  • Kalenderporträts gestalten zu säkularen Fest- und Gedenktagen und deren Bedeutung verstehen
  • Ein Unterrichtsprojekt zu einem säkularen Feiertag initiieren und gestalten (z.B. Menschenrechtstag mit Amnesty International)
  • Ein Klassenfest oder eine Party organisieren, einen Schulanlass zu einem säkularen Gedenktag gestalten (Flüchtlingstag / Menschenrechtstag / Friedensfest / Erinnerungsfest usw.)

Querverweise

  • ERG 4.2: Die Präsenz von Religionsgemeinschaften wahrnehmen und zuordnen
  • ERG 4.5: Gesellschaftliche Vielfalt wahrnehmen und ordnen: Religionen und Weltanschauungen

Lehrmittelhinweise

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