Unterstützung der Entwicklung eines Evaluationskonzeptes für die Kompetenzziele II und III – Erarbeitung eines Leitfadens
Der Lehrplan des interkantonalen Projektes Passepartout – Fremdsprachen an der Volksschule (BS, BL, BE, FR, SO, VS) beschreibt Lernziele in drei Kompetenzbereichen für Primar- und Sekundarstufe (3. – 9. Klasse, Französisch ab der dritten, Englisch ab der fünften Klasse):
- I kommunikative Handlungsfähigkeit (Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben);
- II Bewusstheit für Sprache und Kulturen;
- III lernstrategische Kompetenzen.
Die Zielvorstellungen in den drei Bereichen setzen die Leitideen der Didaktik der Mehrsprachigkeit um: funktionale Mehrsprachigkeit, Sprachenlernen als aktives Konstruieren und lebenslanger Prozess sowie sprachenübergreifend vernetztes Lernen im Dienste einer Öffnung für fremde Sprachen und Kulturen.
Die gesteckten Ziele können nur dann erreicht werden, wenn die Sprachlehr- und -lernmethoden erweitert werden. Entsprechend müssen auch die Konzepte des Erfassens und Beurteilens der Leistungen und der Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern angepasst und alle drei Kompetenzbereiche abgedeckt werden.
Im Sinne der Didaktik der Mehrsprachigkeit gilt es eine sprachenübergreifend kohärente Evaluationspraxis zu sichern. Die Hinweise im Lehrplan sind zu wenig explizit und können in dieser Form für Lehrpersonen nicht wirklich handlungsleitend wirken. Für den Kompetenzbereich I, der sich an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen und das Europäische Sprachenportfolio anlehnt, ist durch Lingualevel bereits eine gewisse Kohärenz gewährleistet (wobei für die 3. und 4. Klasse noch keine offiziellen Instrumente bestehen). In den Kompetenzbereichen II und III jedoch, die sich teilweise auf den Referenzrahmen für plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen (FREPA/CARAP) stützen, betreten wir Neuland.
Da der Lehrplan in den drei Kompetenzbereichen eine Zusammenstellung von Lernaktivitäten und Inhalten, jedoch keine Kann-Beschreibungen bietet, wurden im vorliegenden Projekt für die Kompetenzbereiche II und III zunächst ein Katalog von Kann-Beschreibungen mit einer klaren Lernprogression sowie Beispiele zur ihrer Beurteilung erarbeitet. Diese werden in einen Beurteilungsleitfaden integriert, welcher den Lehrpersonen Hilfestellungen zur Verwirklichung einer sprachenübergreifend kohärenten Beurteilungspraxis bietet, die im Dienste der Umsetzung der Prinzipien der Mehrsprachigkeit steht.