Forschungskolloquium PHSG: Ergebnisse aus dem Projekt «TCM»
Der Berufseinstieg stellt eine entscheidende Phase im lebenslangen Professionalisierungsprozess von Lehrpersonen dar. Diese ist geprägt von einem sprunghaften Anstieg der Anforderungen, die eigenverantwortliche Entscheidungen und die Entwicklung einer professionellen Identität erfordern. Mit dem Übergang in die Berufspraxis verändert sich zugleich die Art und Weise des Lernens: Während im Studium formale Lerngelegenheiten dominieren, gewinnen im Berufseinstieg informelle Lerngelegenheiten (iOTL) an Bedeutung. Sie sind häufig situativ und selbstgesteuert.
Im Forschungskolloquium soll die Bedeutung informeller Lerngelegenheiten für den Erwerb professioneller Kompetenzen in der Klassenführung während des Berufseinstiegs adressiert werden. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass herausfordernde Unterrichtssituationen potenziell als «professionelle Lernkerne» fungieren, das heisst als situative Anlässe professioneller Entwicklung, die - sofern sie durch iOTL aufgegriffen und bearbeitet werden – zum Aufbau professioneller Klassenführungskompetenzen beitragen können. Konkret stehen folgende Fragestellungen im Fokus:
- Zu welchen Aspekten der Klassenführung nehmen Lehrpersonen im ersten Berufsjahr herausfordernde Situationen wahr?
- Wie erleben berufseinsteigende Lehrpersonen herausfordernde Situationen und welche Zusammenhänge bestehen zwischen diesen Wahrnehmungen?
- Setzen sich berufseinsteigende Lehrpersonen mit herausfordernden Unterrichtssituationen auseinander und, wenn ja, welche informellen Lerngelegenheiten nutzen sie?
Donnerstag, 13. November 2025, 16.00 - 17.30 Uhr
Hochschulgebäude Hadwig, Zimmer H512 oder Teilnahme via Livestream