Schauplatz Spital
Lebensweltbezug/Anforderungssituation
Spitäler, Krankenwagen oder Rettungshelikopter stehen für ein gut ausgebautes Gesundheitssystem und sind gleichzeitig Symbol für die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens. Im Spital kämpft medizinisches Personal um das Leben von Patientinnen und Patienten, Angehörige warten besorgt auf einen Bescheid, Familien erhalten traurige Nachrichten oder müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen. Das Krankenhaus ist zugleich ein Ort, an dem Kinder zur Welt kommen, ein Ort, an dem Menschen erleichtert gute Neuigkeiten hören über Heilung, gelungene Operationen oder Erfolg versprechende Therapien.
Manche Jugendliche kommen in ihrer Alltagswelt nur punktuell mit dem Spital in Kontakt. Vielleicht stürzt ein Schüler im Skilager, bricht sich das Bein und wird mit dem Helikopter in die nächste Notfallstation geflogen. Oder eine Schülerin wird zum ersten Mal Tante und geht freudig ins Spital, um das Neugeborene zu begrüssen und den Eltern zu gratulieren. Es kann aber auch sein, dass ein Jugendlicher selber eine schwere Krankheit zu ertragen hat und zu regelmässigen Kontrollen ins Spital fahren muss. Das Spital wird dann zu einem vertrauten Ort, der mit Hoffnungen oder Enttäuschungen verbunden ist. Im Spital findet man auf engem Raum ein breites Spektrum an menschlichen Erfahrungen und Gefühlen vor. Glück und Leid liegen im Spital nahe beieinander, beides wird zudem in hoher Intensität erlebt.
Kompetenzen
- ERG1.1a Die Schülerinnen und Schüler können in Erzählungen und Berichten prägende Lebenserfahrungen entdecken und interpretieren.
- ERG 2.2a Die Schülerinnen und Schüler können erlebte, beobachtete oder erzählte Situationen anhand der Perspektiven verschiedener Beteiligter beurteilen.
Inhalte
- Annäherungen an den Tod
- Organspende
- Gesundheit – ein wertvolles Gut
Handlungsvorschläge
- Die Jugendlichen berichten von eigenen Spitalerfahrungen als Patientin oder Patient beziehungsweise als Besucherin oder Besucher. Sie beschreiben, wie es ihnen dabei erging.
- Sie beschreiben, welche Situationen auf dem Schauplatzbild ihnen vertraut vorkommen und welche sie nicht einordnen können. Sie stellen Vermutungen auf über die unbekannten Szenen.
- Sie suchen im Bild prägende Lebenserfahrungen. Sie versuchen zu begründen, warum und für wen sie wichtig sind.
- Sie wählen eine dargestellte Szene aus und denken sich eine Geschichte dazu aus (AM 38.1). Sie schreiben die Gedanken der beteiligten Personen auf und überlegen sich, welche Gefühle die Personen erleben könnten.
- Die Schülerinnen und Schüler nutzen dazu die Beispiele und Fragen aus dem Schauplatzbuch.
Quelle: «Schauplatz Ethik 7-9», Kommentar digital für Lehrpersonen © 2020 Lehrmittelverlag Zürich
Lehrmittel