Schauplatz Einkaufszentrum
Lebensweltbezug/Anforderungssituation
Beim Schauplatz «Einkaufszentrum» geht es um Konsum. Das ist kein neues Phänomen, haben doch Menschen seit eh und je Güter gebraucht und verbraucht. Gleichzeitig lässt sich eine gewisse Entgrenzung von Konsum beobachten: Das grosse Angebot lässt nichts mehr zu wünschen übrig, stetig ausgeweitete Öffnungszeiten und das Internet bieten beinahe grenzenlose Konsummöglichkeiten, Werbung für verheissungsvolle Produkte ist omnipräsent, und Einkaufen ist zu einem Erlebnis, wenn nicht zu einem Teil des Lifestyle geworden.
Niemand kommt darum herum, zu konsumieren. Das Ausmass und der Zeitpunkt des Konsums und die Wahl der Konsumgüter hingegen können bis zu einem gewissen Grad selbst bestimmt werden. Weil Konsum immer Folgen für sich selbst und für die anderen hat, lohnt es sich, darüber nachzudenken: Die Anzahl Güter, die ich besitze, kann meine Lebensqualität positiv oder negativ beeinflussen; das Schnitzel auf dem Teller stammt von einem Lebewesen; was für die einen Öffnungszeiten sind, sind für andere Arbeitszeiten. Der Schauplatz «Einkaufszentrum» möchte deshalb verschiedene Beziehungen näher beleuchten, und zwar jene von Menschen zu Dingen, von Menschen zu Tieren und von Kunden zu Angestellten.
Kompetenzen
- ERG 2.1c: Die Schülerinnen und Schüler können an exemplarischen Beispielen nachvollziehen, wie sich Werte und Normen in ihrer Umgebung oder in der Gesellschaft wandeln.
- ERG 2.2a: Die Schülerinnen und Schüler können erlebte, beobachtete oder erzählte Situationen anhand der Perspektiven verschiedener Beteiligter beurteilen.
Inhalte
- Konsum
- Tiere als Nahrung
- Die 24-Stunden-Gesellschaft
Handlungsvorschläge
- Die Schülerinnen und Schüler beschreiben, was in den einzelnen Szenen passiert, und versuchen, Gefühle und Erwartungen der Figuren zu erahnen.
- Sie drücken aus, welchen Bezug sie zum Einkaufszentrum haben.
- Sie überlegen, welche Grunderfahrungen des Menschen auf dem Schauplatzbild kenntlich werden (Glück durch Konsumgüter, Abhängigkeit von anderen Akteuren).
- Sie nehmen unterschiedliche Perspektiven ein (Jugendliche im Restaurant, die über Fleischkonsum diskutieren; Leben eines Schweins).
- Sie erfassen wesentliche Veränderungen in Bezug auf die Ernährung.
- Sie überlegen, wie eine Welt ohne Markenartikel aussehen würde.
- Die Schülerinnen und Schüler diskutieren die Fragen und Aussagen im Schauplatzbuch.
- Sie informieren sich über Kantinenmenüs und erkennen mögliche Trends.
- Im Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum soll auch die nachhaltige Ernährung genauer angeschaut werden. Auf der Webseite von Biovision können die Lernenden ihren persönlichen Einkauf zusammenstellen und anschliessend erfolgt eine Analyse, wo nachgeschaut werden kann, wie nachhaltig ihr Einkauf war.
- Gerade Jugendliche sind stark gefährdet, Schulden zu machen. Kaufsucht kann thematisiert werden und die Lernenden analysieren, welche Einflüsse auf ihr Konsumverhalten wirken und wie sie ihre Konsumentscheidungen treffen (rational, impulsiv etc.).
Quelle: «Schauplatz Ethik 7-9», Kommentar digital für Lehrpersonen © 2020 Lehrmittelverlag Zürich
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