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Projektteam Tools@Schools

«Tools@Schools» verbindet Forschung und Schulpraxis

Online-Übersetzungstools sind aus dem Fremdsprachenunterricht nicht mehr wegzudenken. Das Forschungsprojekt «Tools@Schools» der Pädagogischen Hochschule St.Gallen zeigt, wie Schülerinnen und Schüler diese Tools kompetenzorientiert nutzen können. Das Projekt wurde mit dem Bridge Award ausgezeichnet, der herausragende Forschungsprojekte mit besonderer Bedeutung für die Schulpraxis auszeichnet.

Wer heute eine Fremdsprache sprechen und verstehen möchte, greift meist auf die Unterstützung von Online-Übersetzungstools zurück. Auch in der Schule nutzen Schülerinnen und Schüler solche Tools rege, insbesondere beim Schreiben oder Verstehen fremdsprachiger Texte. Um den Jugendlichen einen reflektierten und kompetenzorientierten Umgang mit solchen digitalen Übersetzungstools zu ermöglichen, hat das Team des Instituts Sprachliche und Literarische Bildung der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) unter der Leitung von Dr. Catherine Ferris das Projekt «Tools@Schools» ins Leben gerufen. Vor kurzem wurde das Projekt mit dem PHSG Bridge Award ausgezeichnet. «‹Tools@Schools› ist ein Entwicklungs- und Forschungsprojekt, das eine wichtige Frage aus der Schulpraxis aufnimmt und konkrete Lösungsansätze entwickelt», sagt Prof. Dr. Christian Brühwiler, Prorektor Forschung und Entwicklung der PHSG. 

Die im Projekt «Tools@Schools» entwickelten Aufgaben ermöglichen es Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I, den reflektierten Einsatz von Übersetzungstools im Französisch-, Englisch- und Italienischunterricht zu üben. Ziel ist es, dass die Jugendlichen die von den Tools vorgeschlagenen Übersetzungen kritisch hinterfragen und allfällige Alternativübersetzungen berücksichtigen. Die Aufgaben wurden im Fremdsprachenunterricht zahlreicher Schulen im Kanton St.Gallen erprobt, und die gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die Aus- und Weiterbildung angehender Lehrkräfte ein. «Der Preis ist eine grosse Anerkennung», sagt Projektleiterin Dr. Catherine Ferris. «Er bestätigt die Relevanz unserer Arbeit und zeigt, wie wichtig es ist, Forschung direkt an den Bedürfnissen der Praxis auszurichten.»

Wissenstransfer: von der Hochschule in die Praxis
Die enge Verbindung von Forschung und Praxis hat an der PHSG einen hohen Stellenwert. Dazu gehört auch, dass Projekte, die an der PHSG entwickelt werden, einen direkten Nutzen für die praktische Arbeit der Lehrpersonen haben. Hierfür arbeiten PHSG-Mitarbeitende eng mit Fachleuten aus der Schule zusammen, um innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden. «So fliesst das Wissen der Hochschule direkt in die Praxis ein und schafft spürbaren Impact im Berufsfeld», sagt Prof. Dr. Christian Brühwiler. Der PHSG ist diese Wirksamkeit sehr wichtig. «Mit dem Bridge Award wollen wir dieser Bedeutung noch mehr Gewicht verleihen», so der Prorektor. 

Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Mit ihm werden Projekte ausgezeichnet, die einen starken Bezug zur Praxis haben, beispielsweise durch nachhaltige Produkte mit einer möglichst breiten Anwendung in der Bildungspraxis oder generell ein grosses Interesse aus verschiedenen Bildungskontexten. In den vergangenen Monaten konnten PHSG-Mitarbeitende ihre Vorschläge einreichen. Das Siegerprojekt wurde dann von einer Jury, zu der Vertretungen unterschiedlicher Praxisbereiche gehören, ausgewählt. Der Bridge Award wird künftig jährlich verliehen.

Die PHSG versteht eine berufsfeldorientierte Forschung als wichtige Voraussetzung für eine wirksame Lehrpersonenbildung. «Lehrerinnen und Lehrer benötigen fundiertes, in der Praxis erprobtes Wissen, um den gesteigerten Anforderungen an ihren Beruf und den Erwartungen an eine hohe Schul- und Unterrichtsqualität gerecht zu werden», sagt Prof. Dr. Christian Brühwiler.