Bild
Standort Hadwig St. Gallen

Neues MINT-Zentrum im Hadwig

Die Pädagogische Hochschule St.Gallen erstellt ein MINT-Zentrum für die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen der Sekundarstufe I und II. Ziel ist, die gesamte Expertise in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik unter einem Dach zu vereinen. Mit dem Zentrum kann die Lehre und Forschung besser vernetzt und ein effizientes Unterrichten der MINT-Fächer entsprechend dem Lehrplan der Volksschule sichergestellt werden. Zudem unterstützt es die Umsetzung der IT-Bildungsoffensive und fördert die Ausbildung von technischen Fachkräften in der Ostschweiz.

Die immer schneller voranschreitenden Entwicklungen im wissenschaftlichen, technologischen und digitalen Umfeld müssen sich in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen inhaltlich und didaktisch widerspiegeln. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Unterricht in der Volksschule und in der Berufsbildung am Puls der Zeit bleibt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und in Zukunft auch den qualitativ hohen Standard der Lehrerinnen- und Lehrerbildung halten zu können, benötigt die Pädagogische Hochschule St.Gallen modernere und innovativere Lehr- und Lernumgebungen im Bereich der MINT-Fächer. Mit dem neuen MINT-Zentrum im Hochschulgebäude Hadwig in St.Gallen können die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an einem Standort vereint und die Lehre (Fachwissenschaft und Fachdidaktik) und Forschung & Entwicklung besser aufeinander abgestimmt werden.

Ostschweizer Wirtschaft stärken

Seit Jahren ringt die Ostschweizer Wirtschaft um Spezialistinnen und Spezialisten im Technologie- und IT-Bereich. Mit zeitgemässen und praxisnahen Angeboten in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen kann die PHSG einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Fachkräfte von morgen leisten. Das Interesse und die Freude an technischen Berufen werden über einen kreativen und spannenden Unterricht an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben. Gleichzeitig unterstützt das neue MINT-Zentrum auch die Umsetzung der drei Leitinitiativen der IT-Bildungsoffensive durch das Institut ICT & Medien mit dem Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung. Von der innovativen Infrastruktur profitiert die gesamte Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen.

Räumlichkeiten des MINT-Zentrums

Im MINT-Zentrum werden moderne Lehr- und Lernräume für die Naturwissenschaften, eine handlungsorientierte Medienwerkstatt mit multimedialen Medienlaboren, eine Mediathek sowie Institutsarbeitsplätze vereint:

Labore und Seminarräume

Das fachdidaktische Lehr- und Lernkonzept im Bereich Naturwissenschaften und Technik sieht eine Verzahnung der unterschiedlichen Fachbereiche vor. Im MINT-Zentrum wird es möglich sein, die praktische Lehre in Biologie, Physik, Chemie, Mathematik und Informatik in Laborräumen und in multimedial eingerichteten Seminarräumen flexibel zu gestalten. Die Laborräume werden mit innovativen Experimentierinseln versehen, die eine praktische und sichere Ausgestaltung der Lernprozesse ermöglichen.

Für den Bereich Naturwissenschaften und Technik sind folgende Räumlichkeiten vorgesehen:

  • Fachübungsräume für Biologie, Chemie und Physik
  • Vorbereitungs- und Sammlungsräume für Biologie, Chemie und Physik
  • Lehrübungs- und Seminarräume für Naturwissenschaften und Technik
  • Institutsarbeitsplätze

Medienwerkstatt

In der neuen Medienwerkstatt lernen die Studierenden den Umgang mit und den Einsatz von modernster Informatik und Technik für den Unterricht. Neueste Trends zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien können erprobt werden. Von der Bearbeitung von Video, Ton und Bildern über die Digitalisierung analoger Materialien bis hin zu interaktiven Screens und 3D-Printern steht den angehenden Lehrpersonen eine multimediale Lernumgebung zur Verfügung.

Zur Medienwerkstatt gehört auch eine umfangreiche Geräteausleihe. Studierende und Mitarbeitende können Aufnahmegeräte, Film- und Videokameras aber auch Stative und Studioequipment für externe Projekte und Aufträge ausleihen. Im Zentrum steht dabei der kontinuierliche Auf- und Ausbau der Medienkompetenz.

Mediathek

In der Mediathek des MINT-Zentrums wird das Konzept der «Bibliothek als dritten Pädagogen» weiter vorangetrieben. Dabei stehen nicht mehr ausschliesslich die Medien im Fokus, vielmehr verwandelt sich die Bibliothek durch eine besondere Raumgestaltung mit Ruhe- und Gruppenarbeitszonen in einen idealen Lernort für die konzentrierte und produktive Wissensarbeit. Dazu gehören Arbeitskojen für die ruhige Prüfungsvorbereitung ebenso wie eine inspirierende Lernumgebung für kreative Gruppenprozesse. Insgesamt werden 25 Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.

Das Angebot der Mediathek umfasst einen Printbestand von rund 20'000 Medien vor Ort und 150'000 Medien im medienverbund.phsg. Als Mitglied der Swiss Library Service Platform bietet die PHSG auch Zugang zu den Beständen von über 470 wissenschaftlichen Bibliotheken und somit über 40 Millionen Printmedien und mehr als 3 Milliarden wissenschaftlichen Artikeln. Zudem gibt es eine Selbstausleihstation, wo die Medien auch abgeholt werden können, einen Buchscanner sowie Medienausstellungen zu aktuellen Themen.

Bauphasen des Projektes

Die Bauarbeiten für das MINT-Zentrum dauern von Mai 2021 bis September 2022. Sie lassen sich in drei Phasen einteilen.

In der ersten Phase zwischen Mai und September 2021 werden die alten Labore in den Hochschulgebäuden Gossau und Hadwig zurückgebaut. Im Hadwig werden in der Folge neue Räume geschaffen: Die Medienwerkstatt und das bereits bestehende Medienlabor müssen innerhalb des Gebäudes verschoben werden. In derselben Etappe werden für den Fachbereich Informatik die baulichen und technischen Voraussetzungen geschaffen, um ein zusätzliches Medienlabor einzurichten. In Gossau entstehen in den zurückgebauten Laboren drei neue Seminarräume sowie ein Lernatelier für die Studierenden.

In einer zweiten Phase zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 werden verschiedene Raumanpassungen im Hadwig vorgenommen. Dazu gehört die Schaffung zusätzlicher Institutsarbeitsplätze im Bereich Naturwissenschaften und Technik sowie die Anpassung von weiteren Räumlichkeiten für die Lehre, wie zum Beispiel für das Fach Geographie, welches weiterhin im Hadwig angesiedelt ist.

In der dritten und letzten Phase zwischen Mai und September 2022 wird die derzeit deutlich zu kleine Mediathek im Hochschulgebäude Hadwig durch einen vorgelagerten Glasbau im Gang vergrössert. Im Rahmen dieses Umbaus werden modernere Lernplätze für die Studierenden geschaffen und der Thekenbereich der Mediathek erneuert. Durch die Anhebung des Bodens wird die Mediathek auch für Menschen mit einer Gehbehinderung barrierefrei erreichbar.