«Nature Project» für mehr Biodiversität
Diese Woche startete die Pädagogische Hochschule St. Gallen zusammen mit dem Oberstufenzentrum Buechenwald in Gossau die Projektwoche «Nature Project». Dabei soll das Gelände zwischen dem Hochschulgebäude Gossau und dem OZ Buechenwald von den Studierenden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ökologisch aufgewertet werden.
Der Begriff Biodiversität ist heute in aller Munde. Er bezeichnet die Vielfalt von Arten, Lebensräumen und Genen. Um die biologische Vielfalt in der Region zu fördern, entwickelte der Kanton St. Gallen die Biodiversitätsstrategie, zu der auch die Aufwertung des Geländes rund um das Hochschulgebäude Gossau gehört. Das Ressort Infrastruktur der PHSG hat das Projekt am Standort Gossau lanciert. Die Grüngold GmbH leistete die planerische Vorarbeit, in enger Abstimmung mit dem Team der Infrastruktur. Das Projekt leistet überdies einen Beitrag zum Wissens- und Kompetenztransfer sowie zur nachhaltigen Entwicklung, zwei strategische Schwerpunkte der PHSG.
Vor knapp einem Jahr entstand unter der Leitung von Patrick Kunz, Dozent für Biologie an der PHSG, und Elisabeth Tobler, Klassenlehrerin am OZ Buechenwald, die Idee die Grünflächen zwischen den beiden Gebäuden artenfreundlicher zu gestalten. Im Kurs «Ökologie» von Patrick Kunz planten die Studierenden eine entsprechende Lektionsreihe. Als Bestandteil davon wurde die Oberstufenklasse 1rb von Elisabeth Tobler vorab in das Thema Biodiversität eingeführt. Dazu gehörte auch das Planen der konkreten Umsetzung des «Nature Project» in der Projektwoche.
Gemeinsam etwas erreichen
«Eine Woche lang ackern und dabei etwas verändern, das fanden alle toll», sagt Elisabeth Tobler, die ihre Klasse involviert hatte. Die Motivation sah man den Teilnehmenden an – zusammen kann man etwas verändern. Gespannt folgten die Jugendlichen am Montagmorgen der Einführung des Gartenbau Unternehmens Bernhardsgrütter AG. Danach durfte die Schulklasse mit viel Elan endlich selbst in Aktion treten. Unter der Leitung der PHSG-Studierenden schaufelten, pflanzten und stapelten die Schülerinnen und Schüler Erdlöcher, einheimische Pflanzen und Steinhaufen. Dies alles für mehr Biodiversität, also «für mehr Verschiedenes und mehr Einheimisches», wie Patrick Kunz es zusammenfasst. Alle Involvierten gaben vollen Einsatz um die ökologische Aufwertung des Geländes voranzutreiben. Dies auch dank dem Küchenteam, das regionale und schmackhafte Speisen zubereitete und so die Teilnehmenden mit der nötigen Energie versorgte.
Zwischen Service Learning und vielen Fragen
Bei dem Projekt «Nature Project» handelt es sich um ein sogenanntes Service Learning. Eine Dienstleistung wird zum Beispiel für eine Gemeinde erbracht und damit verbunden geschieht ein Wissenszuwachs. In diesem Sinne unterstützen hier die Teilnehmenden den Kanton bei der ökologischen Aufwertung des Geländes und entdecken dabei, wie man die Biodiversität fördern kann. Oft tauchen Fragen seitens der Schülerinnen und Schüler auf, die gerne von den Studierenden, Patrick Kunz oder Elisabeth Tobler beantwortet werden.
Das Projekt stellt eine spannende Form praktischen Arbeitens dar. Die Studierenden sammeln Erfahrungen für ihre spätere Karriere als Lehrperson und die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu erfahren, wie man die Artenvielfalt fördern kann.
Verfasst von Nina Oderbolz, Studierende der PHSG und Teil des Medienteams der Projektwoche