Lebensfreude in den Schulalltag mitnehmen
Rita Lussi arbeitet als Lehrerin an einer Primarschule in Kreuzlingen. Während ihrem Bildungssemester besuchte sie die Intensivweiterbildung Elementa an der Pädagogischen Hochschule und erzählt, warum sich diese «Reise» für sie gelohnt hat.
Warum hast du dich für die Teilnahme an der Weiterbildung Elementa entschieden?
Es gab Situationen in der Schule, in denen ich nicht so recht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Ich sah keine Lösungsmöglichkeiten und war ein wenig am Anschlag. Ich verspürte viel Druck. Dabei ging die Freude an meiner Arbeit etwas verloren und dies hatte auch Auswirkungen auf die Kinder.
Weil das Bildungssemester von unserer Schulleitung aktiv unterstützt wird, entschied ich mich für diese Auszeit. Das Bildungssemester im Kanton Thurgau gibt drei Bereiche vor, die abgedeckt werden müssen: Persönlichkeitsbildung, fachliche Weiterbildung und Erfahrungen in einem beruflichen Umfeld (z. B. Wirtschaft). Nach dem Schnuppertag bei der Langzeitweiterbildung stellte ich fest, dass diese die ersten beiden Bereiche sehr gut abdeckt. Da es ein kurzfristiger Entscheid war, passte das.
Welche Erwartungen hattest du? Was war dir wichtig?
Ich brauchte einen «Break», wollte aus dem Alltag raus, neue Ansätze für herausfordernde Situationen kennenlernen. Ein weiteres Ziel war es, wieder Freude und Selbstsicherheit zu gewinnen.
Was konntest du profitieren? Was hat dich überrascht?
Mein Wunsch war es, neue Möglichkeiten zu sehen und andere Ansichten besser verstehen zu lernen. Ich wollte mir bewusst werden, wann ich in eine Situation komme, in der ich bisher immer gleich reagiert habe und wollte dafür neue Verhaltensmöglichkeiten erlernen. Ich bin optimistisch, dass ich das mitnehmen werde. Zum Beispiel, gewisse Dinge nicht persönlich zu nehmen. Ich habe gelernt, dass ich viele Ressourcen habe und möchte diese Erkenntnis auch auf die Schülerinnen und Schüler übertragen. Ich will vermehrt auf das schauen, was da ist – um es zu stärken, nicht nach dem Fehlenden suchen.
Ausserdem wurde mir bewusst, dass ich viel Verantwortung übernehme. Ich kann einen Teil davon den Schülerinnen und Schülern abgeben, damit sie selber Lösungen suchen. So können wir mit unserer Energie anders haushalten. Das hatte ich aus den Augen verloren.
Was findest du gut am Konzept von Elementa? Würdest du die Teilnahme weiterempfehlen?
Ja, ich würde es weiterempfehlen. Man muss aber bereit sein, sich darauf einlassen zu können. Mir gefällt die Flexibilität dieser Weiterbildung sehr gut. Es gibt einen Teil, bei dem alle Teilnehmenden dabei sind. Zwischendurch kann man die Elemente, die individuell passen, auswählen.
Was bleibt rückblickend?
Für mich war es eine «Reise», die mir persönlich sehr viel brachte. Ich fand es sehr schön, dass wir uns auch verletzlich zeigen konnten. Ich weiss jetzt, was ist mir wichtig ist und wo will ich hin und freue mich sehr auf die Umsetzung. Ich werde die Lebensfreude in den Schulalltag mitnehmen! Das ist das Wichtigste.
Vielen Dank für das Gespräch!