Abschalten und Neues ausprobieren
Peter Rütsche unterrichtet seit 15 Jahren auf der Mittelstufe. Im Frühling 2023 hat er die Weiterbildung CURSOintensiv (Teil A) absolviert. Wie sie ihn verändert hat, erzählt er im Interview.
Warum hast du dich für diese Weiterbildung entschieden?
Ich plante eigentlich eine Weiterbildung im Bereich Informatik und hatte mich bereits für einen CAS entschieden. Bei der Anmeldung merkte ich jedoch, dass es sich nicht richtig anfühlte. Ich wollte eher mal bremsen, anstatt immer noch mehr leisten zu müssen. Die Ausbildung zum Lehrer ist bereits meine zweite Ausbildung und als Lehrperson und Vater von vier Kindern ist mein Alltag anspruchsvoll. Ich wollte durch eine Weiterbildung nicht in eine Überforderung geraten.
Auf die Weiterbildung CURSOintensiv bin ich in den Kursangeboten der PHSG aufmerksam geworden. Nun schien es mir genau das Richtige zu sein und auch die Schulleitung unterstützte mein Vorhaben.
Welche Erwartungen hattest du an die Weiterbildung? Was war dir wichtig?
Ich wollte für einmal Zeit für mich haben. Wir mussten zwar vorab eine Auswahl an Wahlfächern zusammenstellen und ein persönliches Projekt vorbereiten, hatten aber ansonsten viele Wahlfreiheiten. Ich schätzte es sehr, dass wir einfach teilnehmen konnten, ohne selber etwas organisieren zu müssen. Eine gelungene Auszeit mit anregenden Inhalten.
Hattest du Bedenken bezüglich deiner Weiterbildungswahl?
Ich hatte ein wenig Angst, dass die Weiterbildung zu sehr «gspürsch mi fühlsch mi» sein könnte. Natürlich, es waren schon ein paar solche Momente dabei – es war jedoch ok. Man muss sich darauf einlassen, um Veränderungen wahrnehmen zu können. Es ist gut, Verschiedenes auszuprobieren, auch wenn man am Anfang skeptisch ist.
Wie konntest du konkret profitieren?
Ich schätzte die wissenschaftlichen Informationen aus der Neurobiologie und das Kennenlernen von theoretischen Ansätzen wie das Ressourcenmodell, das «Innere Team» oder den «Circle of influence». Wir haben uns beispielsweise damit auseinandergesetzt, wie wir bisher in spezifischen Situationen reagiert oder gehandelt haben und warum. Ich kann nun Rückschlüsse auf mich selbst ziehen und mich in ähnlichen Situationen fragen, wer von meinem «Inneren Team» gerade reagiert. So werden alte Routinen aufgebrochen und neue Verhaltensweisen möglich.
Eine weitere gute Erfahrung war der Mix der Weiterbildungsteilnehmenden. Im Gegensatz zu privaten Bekanntschaften kennen wir alle den Schulalltag. Trotzdem hatten wir eine gewisse Distanz, da wir nicht zusammen arbeiten. Daraus ergab sich ein wertvoller Austausch. Teilweise kenne ich die anderen Teilnehmenden nun fast besser als langjährige Kolleg:innen.
Würdest du die Teilnahme an CURSOintensiv weiterempfehlen?
Ja. Wenn man viele Jahre am Stück als Lehrperson gearbeitet hat, ist diese Weiterbildung eine sehr gute Burnout-Prävention. Raus aus dem Hamsterrad und Abschalten. Die Verbindung von theoretischen Inhalten und den praktischen Blöcken, in denen wir einfach etwas ausprobieren konnten, gefiel mir.
Was bleibt rückblickend?
Ich habe mir vorgenommen, mehr auf meine innere Stimme zu hören. Bleiben werden ausserdem die Freundschaften, die während der Weiterbildung entstanden sind.