Mit bindungsorientierter Pädagogik bei verhaltensauffälligen SuS Wege finden

Die Veranstaltung gibt Einsicht in den Zusammenhang von Verhaltensauffälligkeiten und unsicheren und/oder desorganisierten Bindungsmustern. Die Besonderheiten und Bedürfnisse dieser Kinder werden betrachtet. Anhand von Praxisbeispielen erfolgen Anregungen, wie die Kinder im Schulalltag begleitet werden können.

Kurzbeschreibung

Frühkindlich erworbene Bindungsmuster prägen Erleben und Verhalten der Kinder und übertragen sich auf neue Bezugspersonen wie Lehrkräfte. Die Muster beeinflussen unbewusste Erwartungen (z.B. ob die LP zuverlässig/bestrafend ist) und wirken sich auf die Gefühle und das Verhalten der Kinder aus. Nur die sichere Bindung ist entwicklungsförderlich. Rund 45% der Kinder sind aber nicht sicher gebunden (Bodenmann, 2016). Und Bindungsunsicherheit ist deutlich mit externalisierenden Verhaltensweisen verbunden (Fearon et al., 2010). Korrektive Erfahrungen können den Kindern helfen, sichere Bindungsanteile aufzubauen und Verhaltensauffälligkeiten abzulegen. (Julius et al., 2020). Erfolgreiche Intervention erfordert bindungsspezifische Feinfühligkeit. Der Vortrag vermittelt Grundlagen der Bindungstheorie und Interventionsansätze, die im Workshop anhand von Fallbeispielen vertieft werden.

Bodenmann, G. (2016). Lehrbuch Klinische Paar- und Familienpsychologie (2. überarbeitete Auflage). S. 114. Bern: Hogrefe.

Fearon, R. M., Bakermans-Kranenburg, M. J., van Ijzendoorn, M. H., Lapsley, A., & Roisman, G. I. (2010). The significance of insecure attachment and disorganization in the development of children’s externalizing behavior: A meta-analytic study. Child Development, 81, 435–456.

Julius, H., Uvnäs-Moberg, K., Ragnarsson, S. (2020): Am Du zum Ich. Bindungsgeleitete Pädagogik: Das Care-Programm, Kerlingarrhóll.

Ziel/Inhalt

  • Die Lehrpersonen werden sich dem Einfluss der unterschiedlichen Bindungsmuster auf die Gefühle, kognitiven Schemata und das Verhalten der Kinder bewusst.  
  • Die Lehrpersonen erkennen, wieso intuitives Fürsorgeverhalten im schulischen Alltag bei unsicher und desorganisiert gebundenen Kindern problematisch ist und es einer bindungsspezifischen Feinfühligkeit bedarf.
  • Die Lehrpersonen erfahren anhand von Fallbeispielen Interventionsprinzipien zur Beruhigung und Lenkung von verhaltensauffälligen Kindern in emotionalen Situationen. (Co-Regulation der SuS)
  • Die Lehrpersonen werden sich der Bedeutung ihrer eigenen Emotionsregulation in diesem Prozess bewusst.

Zielgruppe

  • Lehrpersonen der Zyklen 1 - 3
  • Schulleitungen, Schulbehörden, Führungspersonen
  • Betreuungspersonen an einer Schule
  • Fachpersonen im Vorschulbereich
  • Heilpädagogen/Heilpädagoginnen
  • Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen/Sozialarbeitende
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Auf einen Blick

Durchführung
Dienstag, 10. Juni 2025

Zeiten
Input: 16.00 - 17.00 Uhr
Workshop: 17.00 - 19.00 Uhr

Dozent
Philipp Loretini
Fachpsychologe für Kinder- und Jugendpsychologie FSP

Durchführungsformat
online

Kosten
Input: CHF 0.00
Input und Kleingruppenworkshop: CHF 170.00

Anmeldung
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