Bild
Szenen vom Teaser

Wissenschaftskommunikation, Scientainment, KI

Vieles muss zusammenkommen, damit Bedeutendes entsteht.

Das zufällige Zusammentreffen verhältnismässig unabhängiger Ereignisse schafft eine Struktur, die den Ereignissen erst lange nach ihrem Eintreten eine Bedeutung verleiht und das Verständnis ermöglicht, das anfangs fehlte, schrieb der bedeutende österreichische Wissenschaftsphilosoph Paul Feyerabend in Wider den Methodenzwang. Das Verstehen kommt immer erst nach dem Ereignis und ist kaum je eine der Ursachen seines Eintretens, so Feyerabend weiter. Oder anders ausgedrückt: «Man lebt das Leben vorwärts und versteht es rückwärts», wie es der dänische Philosoph Søren Kierkegaard ausdrückte.  

Bei Berzelius waren es die vielen Schicksalsschläge. So schmerzlich diese waren, ohne sie hätte er weder seinen Stiefvater noch seinen Stiefbruder kennengelernt. Und es war jener, der ihn für die Natur und dieser, der ihn für die Chemie begeisterte. Dann kam noch die Französische Revolution, das zufällige in die Händefallen des richtigen Buches, Voltas Entwicklung der ersten Batterie und die phänomenale Entdeckung der Alkali- und Erdalkalimetalle durch den genialen Sir Humphrey Davy. Das alles musste zusammentreffen, um einen Charakter wie Berzelius mit einem unfassbaren Lebenswerk entstehen zu lassen. Uns veranlasste das, ein Motion Comic zu Berzelius' Leben und Schaffen zu produzieren. Ein Versuch, den Ereignissen lange nach ihrem Eintreten Aufmerksamkeit zu verleihen, ein Versuch niederschwelliger Wissenschaftskommunikation. Ein Versuch, Schüler:innen für eine neue Art von interdisziplinären und kreativen Maturaarbeiten zu gewinnen. Ein Versuch, zu zeigen, wie geschichtsbedingt der Weg zu wissenschaftlichen Resultaten ist. Ein Versuch, dem Zufall, dem blinden Fleck der Vernunft, eine Bühne zu geben. Ein Versuch, zu zeigen, wie der Mensch Ordnung ins Chaos bringt. Ein Versuch für die MINT-Fächer zu begeistern.

Vollständig anklickbar
Aus
Remote video URL

Zeichnerische Entwicklung

Dann ging es ans Zeichnen. Hier Noah Pipers zeichnerische Entwicklung von Doktor Friedrich Wöhler.

Remote video URL

Deutscher Teaser

Remote video URL

Englischer Teaser

Eindrücklich, wie in der englischen Variante die Sprach-KI die Stimmen der Sprecher:innen klonte. Bald gibt es die vollständigen Versionen in mehreren Sprachen. 

Vollständig anklickbar
Aus

Motion Comics

Ein Motion Comic ist eine Animation, die Comic-Elemente mit Bewegung und Ton kombiniert. Es handelt sich dabei um eine Form des Storytellings, bei der die statischen Bilder und Texte aus Comics, oder neudeutsch Graphic Novels, durch Animationstechniken zum Leben erweckt werden. Es ist auch eine besondere Art des Biographierens und des Umgangs mit Narrativen, in dem Recherchieren, (Wissenschafts-)Geschichte, kreatives Schreiben, Kunst, Zeichnen und KI resonieren.

Vorgehen

Wir suchten nach dem entscheidenden Wendepunkt in Berzelius' Leben. Unserer Ansicht nach war das seine Vermählung mit 56 Jahren. Um diese Szene herum kreierten wir den fiktiven Dialog zwischen Anna, Berzelius' Haushälterin und Laborhilfe, und Dr. Friedrich Wöhler, seinem ehemaligen Schüler. Die im fiktiven Dialog erwähnten Ereignisse sind Fakten, die wir recherchiert haben. Die Kunst lag in einer geschickten Mischung aus Fiktion und Fakten, die den Zuschauer ansprechen soll.

Einsatz von KI

Neben dieser von Noah Piper gezeichneten Version produziert Patrick Massen eine mittels Bild-KI entworfene zweite Version. Hier die mit Bild-KI simulierten Figuren von Berzelius, Anna, Dr. Wöhler und Berzelius’ Verlobten Betty.

Vollständig anklickbar
Aus