Schauplatz Jugendtreff

Lebensweltbezug/Anforderungssituation

Freundschaften, die Peergroup und erste Liebesbeziehungen werden im Jugendalter zunehmend bedeutsam, während die Familie als Ort der Identifikation und Geborgenheit etwas in den Hintergrund rückt. Die aufwallenden Gefühle, die ersten sexuellen Erfahrungen, das Gelingen und Scheitern von Beziehungen beschäftigen Jugendliche in hohem Masse. Diese Erfahrungen zeigen sich konzentriert am Schauplatz «Jugendtreff». Darüber hinaus zeigen sich dort männliche und weibliche Rollenbilder. Diese spielen in Liebesbeziehungen, in der anstehenden Berufswahl und in den damit einhergehenden Vorstellungen von Familie und Partnerschaft eine wichtige Rolle. Dabei prägen auch Genderstereotypen aus Kultur, Religion, Film und Werbung das Selbstbild von Jugendlichen.

Der Schauplatz «Jugendtreff» leitet Schülerinnen und Schüler an, eine differenzierte Sprache zu finden, um über Beziehungen zu sprechen und Vorstellungen gelingender Beziehungen zu entdecken und zu entwickeln. Weiter soll es den Jugendlichen ihr Selbstbild bewusst machen und zur Reflexion anleiten. Es ist im Unterricht darauf zu achten, dass die Privatsphäre der Jugendlichen respektiert wird.

Kompetenzen

Inhalte   

  • Freundschaft
  • Geschlechterrollen
  • Liebe - Mehr als ein Gefühl

Handlungsvorschläge

  • Die Schülerinnen und Schüler beschreiben, in welchen Beziehungen zueinander die Menschen auf dem Schauplatzbild stehen. Wie viele Arten von Beziehungen finden sie? Wenn sie eine Form, wie zum Beispiel Freundschaft, genauer betrachten, gibt es innerhalb dieser Form weitere Formen? Welche anderen Beziehungen zwischen Menschen gibt es? Die Beziehungen können als Netzwerk dargestellt werden.
  • Die Jugendlichen beschreiben, wo etwas anders ist als in dem Jugendtreff, den sie allenfalls kennen. Sie können zu zweit eine Liste anlegen.
  • Sie stellen Vermutungen darüber an, wie sich die einzelnen Jugendlichen gerade fühlen. Sie versuchen pantomimisch jemanden auf dem Schauplatzbild zu imitieren – um wen handelt es sich?
  • Sie überlegen, welche Person sie auf dem Bild sein könnten und welche nicht. Sie können überlegen, wer ihr Sitznachbar oder ihre Sitznachbarin sein könnte. Sie begründen ihre Wahl.
  • Sie stellen Vermutungen darüber an, welcher Workshop aus Seite 81 im Schauplatzbuch der populärste wäre. Welcher Workshop könnte für Mädchen der populärste sein, welcher für Jungen? Lässt sich das so pauschal sagen? Sie wählen jenen Workshop, der sie am meisten interessiert, und begründen ihre Wahl.
  • Die Klasse besucht Infoveranstaltungen des lokalen Jungendtreffs: Lernende können bei der Jungendtreff-Leitung eigene Projekte einbringen, welche im Idealfall praktisch umsetzt werden.

Quelle: «Schauplatz Ethik 7-9», Kommentar digital für Lehrpersonen © 2020 Lehrmittelverlag Zürich

Lehrmittel

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