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Publikum im Kinosaal

Schulklassen drehen eigene Kurzfilme

In einem neuen Projekt der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) unterstützen Studierende des Schwerpunktstudiums «Film ab!» Schüler:innen der 3. bis 6. Klasse bei der Produktion von Kurzfilmen. Mit dabei sind auch fünf Ostschweizer Kulturschaffende, die viel Erfahrung im Bereich Film mitbringen.

Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr auch die Anforderungen an die Schule. Gemäss OECD Lernkompass 2030 werden künftig mehr soziale und technische Fähigkeiten sowie Kreativität und kritisches Denken nötig sein, um Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Probate Mittel, um diese Kompetenzen zu fördern, können Kunst und ästhetische Bildung sein. Dieser Ansatz bildet die Grundlage des neuen Schulprojekts der Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG), in dem Schüler:innen der 3. bis 6. Klasse im Unterrichts einen Kurzfilm erarbeiten. «Mit dem Projekt ‹Film f/vor 5› wollen wir anhand des Mediums Film die kulturelle und ästhetische Auseinandersetzung sowie den entsprechenden Kompetenzerwerb bei Kindern und Jugendlichen fördern», sagt Björn Reifler. Er ist Co-Leiter der Fachstelle Theater des Instituts Kulturelle und Ästhetische Bildung der PHSG, die das Filmprojekt auf Anregung des Amtes für Kultur des Kantons St.Gallen entwickelt und initiiert hat. 

Bei der Produktion der Kurzfilme werden die Schulklassen und ihre Lehrpersonen zum einen von PHSG-Studierenden des Schwerpunktstudiums «Film ab!» und technischen Fachpersonen unterstützt. Zum anderen stehen ihnen Ostschweizer Kulturschaffende aus dem Bereich Film zur Seite. Namentlich sind dies Ninian Green, Fabian Keiser, Livia Vonaesch, Raphaela Wagner und Pascal Glatz. «Das Projekt soll auch zu einer besseren Vernetzung von Schulen, Kulturschaffenden, Studierenden der PHSG und regionalen Kulturinstitutionen beitragen», sagt Björn Reifler. 

Wettbewerb als zusätzliche Motivation
Eine besondere Rolle spielt bei diesem Filmprojekt die Zahl 5. «Für uns war von Anfang an klar, dass ein Kurzfilm nicht länger als 5 Minuten dauern soll, und die Produktion während des Schulunterrichts nicht mehr als 5 Tage in Anspruch nehmen darf», sagt Björn Reifler. Die restlichen Anforderungen hätten sich dann automatisch ergeben. So bestehen die Gruppen der Schüler:innen aus höchstens 5 Personen, und als Inspiration für das umzusetzende Thema dienen 5 Schlagwörter bezüglich Raum, Zeit, Material, Emotion und Dimension. Am Projekt sind mindestens 5 Kulturschaffende aus dem Bereich Film beteiligt. Die Filme werden von einer Jury in 5 Kategorien prämiert und die ausgezeichneten Werke in den 5 regionalen Kinos in St.Gallen, Wattwil, Heerbrugg, Rapperswil und Herisau präsentiert. «Die Wettbewerbsform soll für die Schüler:innen eine zusätzliche Motivation sein.»

Crashkurs für Lehrpersonen
Die Studierenden des Schwerpunktstudiums «Film ab!», welche die Schulklassen bei der Produktion des Films unterstützen, werden während des Unterrichts an der PHSG im Coaching ausgebildet. Dabei wirken regionale Kulturschaffende aus dem Bereich Film unterstützend und sind als Gastdozierende in den entsprechenden Modulen tätig. Die Studierenden produzieren zudem in Gruppen, zu den gleichen Bedingungen wie später die Schüler:innen, einen eigenen Kurzfilm. Für die Lehrpersonen, die sich und ihre Klasse für das Projekt anmelden, gibt es im Vorfeld einen Crashkurs im Bereich Filmproduktion. Dieser wird vom Projektleitungsteam und von den Kunstschaffenden gestaltet. 

Das Projekt «Film f/vor 5», das von der PHSG wissenschaftlich begleitet wird, startet im Januar 2024 mit einem Einführungsworkshop für Lehrpersonen. Die Produktion der Kurzfilme dauert bis Ende April, die Präsentationen finden im Mai – im fünften Monat des Jahres – statt. Geplant ist, dass das Projekt nach der Pilotphase auf weitere Zyklen ausgeweitet wird.