MATHEspRechen im Kindergarten: Sprachliche Repertoires in Mathematik von Anfang an produktiv nutzen
Viele Kinder in der Schweiz und in Deutschland wachsen mehrsprachig auf. Im Projekt MATHEspRechen wird der Frage nachgegangen, wie die sprachlichen Ressourcen der Kinder für das Mathematiklernen im Kindergarten fruchtbar gemacht werden können. Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen der PHSG und der PH Freiburg. Es wird durch die Stiftung Movetia gefördert.
Die Schullandschaft in der Schweiz ist mehrsprachig. Dies nicht nur aufgrund der regionalen Mehrsprachigkeit, sondern ebenfalls migrationsbedingt. Auch Deutschland ist durch die Einwanderung zu einem mehrsprachigen Land geworden. Dies bedeutet, dass viele Kinder in der Schweiz und in Deutschland eine «lebensweltliche Mehrsprachigkeit» (Gogolin 2019) erleben. Das Projekt knüpft an dieser Stelle an. Es wird der Frage nachgegangen, wie die sprachlichen Ressourcen der Kinder für das Mathematiklernen im Kindergarten fruchtbar gemacht werden können. So sollen die Erkenntnisse zum Lernen unter Bedingungen des Mehrsprachigkeitseinbezugs am Ende der Kindergartenstufe weiter ausgeschärft werden. Den Fokus des Projekts bilden die Sprachen und mathematischen Darstellungen. Beide sind entscheidende Bedeutungsträger im Prozess der Wissenskonstruktion.
Da Eltern bei Kindern dieses Alters eine entscheidende Rolle für die kindliche Entwicklung spielen, wird unser Vorhaben in der Konstellation Eltern-Kind-Lehrperson mittels Design-Research untersucht. Es gilt herauszufinden, inwiefern der Umgang mit Darstellungen als kognitiv-reichhaltige Handlung für die Anregung von sprachenvernetzendem Handeln produktiv gemacht werden kann und wie sich sprachvernetzendes Handeln wiederum auf den Umgang mit Darstellungen auswirkt. Dafür werden Lernumgebungen zum Thema «Muster und Strukturen» entwickelt, erprobt und iterativ weiterentwickeln. Auch die Eltern der mehrsprachigen Kinder werden in die Lernumgebungen einbezogen. Die Prinzipien der Sprachen- und der Darstellungsvernetzung geben den konzeptionellen Rahmen.