202 Lehrpersonen der PHSG diplomiert
Dieses Jahr durften die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Kindergarten- und Primarstufe der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) endlich wieder alle gemeinsam ihren Studienerfolg feiern. 202 angehende Lehrpersonen nahmen am vergangenen Freitag in der Mehrzweckhalle in Rorschacherberg ihre Diplome entgegen.
Die Diplomfeiern der letzten zwei Jahre mussten gestaffelt in den jeweiligen Lerngruppen stattfinden. Umso grösser war die Freude bei allen Beteiligten, dass die diesjährige Diplomfeier des Studiengangs Kindergarten- und Primarstufe wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden konnte. Eingangs der Diplomfeier führten Studierende und Dozierende der Musikalischen Grundschule eine Stuhlperformance, eine rhythmische Interpretation auf und zwischen Stühlen auf. Danach begrüsste die Studiengangsleiterin der Kindergarten- und Primarstufe, Prof. Dr. Heidrun Neukamm, die Absolventinnen und Absolventen sowie deren Begleitpersonen sowie die anwesenden Gäste und teilte einige Gedanken zum Studienabschluss.
Das Studium aus Sicht der Absolvierenden
«Wie in der eben gesehenen musikalischen Einstimmung hatten Stühle in ihrem Studium eine ganz spezielle Bedeutung: Sie wurden an der Hochschule kaum genutzt», sagte sie und zeigte Bilder von leeren Räumen des Hochschulgebäudes Mariaberg. Die Pandemie habe von den Studierenden verlangt, die gewohnte Gangart zu ändern. «Der stetige Austausch mit der Studierendenorganisation und den Studierendengruppen hat sicher dabei unterstützt, das Ziel des erfolgreichen Studienabschlusses zu erreichen», so Neukamm weiter. Doch welche Gedanken haben die ehemaligen Studierenden rückblickend? Dazu betraten eine Diplomandin und ein Diplomand des aktuellen Abschlussjahrgangs die Bühne.
Stefan Sutter hielt fest, dass das Studium unter diesen Bedingungen sicher kein einfaches war. Auch wenn man über die Vorteile der Digitalisierung im Bereich des Unterrichts nicht diskutieren müsse, lerne man doch die fehlenden, sozialen Kontakte wieder zu schätzen.
Hanneke Alefsen pflichtete Sutter bei. Die damaligen Rahmenbedingungen hätten allen viel Organisationstalent und Energie abverlangt. Auch bedankte sie sich im Namen der Studierenden bei den Angehörigen, welche die Absolventinnen und Absolventen unterstützten, ihnen Mut zusprachen und zum Durchhalten in schwierigen Phasen motiviert haben. Heidrun Neukamm schloss die Runde und gratulierte allen Diplomandinnen und Diplomanden zu ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium.
202 Diplome vergeben
Die Diplome wurden von Prof. Dr. Horst Biedermann, Rektor der PHSG, überreicht. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten nach ihrem dreijährigen Studium an der PHSG den Hochschulabschluss Bachelor of Arts in Primary Education sowie das schweizerisch anerkannte Lehrdiplom verliehen. 53 Personen haben sich für den Diplomtyp A entschieden und werden zukünftig im Kindergarten und in der 1. – 3. Primarstufe unterrichten können, davon 48 Frauen und 5 Männer. 149 Personen sind mit dem Diplomtyp B befähigt, Primarschulklassen von der 1. – 6. Klasse zu unterrichten. 114 Frauen und 35 Männer schlossen auf dieser Stufe ab.
Nach einem weiteren musikalischen Zwischenspiel verkündete Heidrun Neukamm die ausgezeichneten Studienleistungen im Namen der Stiftung Mariaberg und des Ehemaligenvereins Mariaberg. Die Stiftung Mariaberg zeichnete zwei besonders herausragende Bachelorarbeiten aus:
- «Gestaltung eines Bilderbuchs zur Förderung des Systemdenkens von Unterstufenkindern» von Jenny Köster aus Goldach
- «Digitales Lernangebot für Mittelstufe zur Förderung von Verständnis und Anwendung technischer Mechanismen über den Bildschirm» von Noeh Cotti aus Vilters
Der Ehemaligenverein vergibt eigentlich jeweils eine Auszeichnung für besonderes soziales Engagement an eine Absolventin oder einen Absolventen des jeweiligen Abschlussjahrgangs. Doch aufgrund der unüblichen Bedingungen, unter denen das Studium bestritten werden musste, und auf Initiative einer Diplomandin hin, wurde die Auszeichnung dieses Mal anders gehandhabt. Angesichts der speziellen Situation und der reduzierten sozialen Kontakte während des Studienverlaufs, entschied der Ehemaligenverein Mariaberg den Vorschlag anzunehmen und die Diplomandinnen und Diplomanden zu einem feierlichen Abschluss und zum gemeinsamen Anstossen einzuladen. So kommt die Auszeichnung allen ehemaligen Studierenden des Jahrgangs zugute, die alle pandemiebedingt sehr viel Flexibilität an den Tag legen mussten.
Bestens gerüstete Fachleute
Rektor Horst Biedermann sprach das Schlusswort. Er gratulierte allen Diplomandinnen und Diplomandinnen herzlich zu ihrem erfolgreichen Abschluss und ihrer Leistung, die mehrheitlich im Selbststudium erbracht werden musste. «Sie haben einen gesellschaftlich äusserst bedeutsamen Beruf erlernt. Gerade in dieser Zeit des Fachkräftemangels wird ersichtlich, wie wichtig der Lehrberuf ist. Wir können es uns gesellschaftlich nicht leisten, die nachfolgenden Generationen nicht fundiert auf deren Erwachsenenleben vorzubereiten», sagte Horst Biedermann. Um Kinder und Jugendliche nach bester Qualität zu fördern, brauche es qualifizierte Lehrpersonen. «Sie sind für diese Aufgabe nun bestens vorbereitet», sagte Horst Biedermann abschliessend.
Nach einer letzten musikalischen Darbietung der Studierenden der Musikalischen Grundschule entliess Biedermann die frischgebackenen Lehrpersonen in den Apéro auf Mariaberg, um den erreichten Erfolg mit ihren Liebsten zu feiern.