Bild
Lernende Kinder an Computern

St.Galler Volksschülerinnen und Volksschüler schweizweit im grossen Mittelfeld

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat zum ersten Mal Bericht zur Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) in der Volksschule erstattet. Die St.Galler Volksschülerinnen und Volksschüler erreichen mehrheitlich die Grundkompetenzen. Sie gehören damit im schweizweiten Vergleich zum sehr grossen Mittelfeld, innerhalb dessen keine signifikanten Unterschiede auszumachen sind. Im Kanton St.Gallen wurden die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch getestet.

Heute hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zum ersten Mal Bericht zur Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) erstattet. Im Kanton St.Gallen haben die Volksschülerinnen und Volksschüler die Grundkompetenzen in Mathematik mehrheitlich sowie in Deutsch und Englisch gut erreicht. St.Gallen gehört damit zur grossen Mehrheit der Kantone und leistet seinen Beitrag zur Harmonisierung der Bildungsziele. Grundlage des Berichtes bilden die Erhebungen, die erstmals in den Jahren 2016 (11. Schuljahr, Mathematik) und 2017 (8. Schuljahr, Schulsprache und erste Fremdsprache) stattgefunden haben. Grundsätzlich geben die Daten der Erhebungen Aufschluss, ob die Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen in einem Fach erreichen oder nicht.

Resultate bestätigen kantonale Zielsetzungen
Für den Kanton St.Gallen kann aufgrund der Resultate in den Sprachen festgehalten werden: Die seit rund zehn Jahren im Lehrplan verankerte Mehrsprachendidaktik beeinträchtigt das Erreichen der Grundkompetenzen nicht. Die Grundkompetenzen im Hörverstehen wurden sehr gut erreicht. Dies lässt vermuten, dass das im Lehrplan verankerte Primat «Mündlichkeit vor Schriftlichkeit» von den Schülerinnen und Schülern gut umgesetzt werden kann. Aus den Ergebnissen lassen sich keine Hinweise auf Effekte der Methode lautgetreues Schreiben («Schreiben nach Gehör») feststellen. Die Daten zu den Schultypen zeigen, dass im Kanton St.Gallen deutlich weniger Realschülerinnen und -schüler die Grundkompetenzen erreichen (34 Prozent) als Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule (86 Prozent). Da es sich um eine leistungsabhängige Zuteilung handelt, sind aber Unterschiede zwischen den Anforderungsniveaus zu erwarten gewesen. Für den Kanton St.Gallen dienen die Ergebnisse als Standortorientierung. Sie werden nun im Bildungsdepartement analysiert.

Einfluss der sozialen Herkunft
Die Daten wurden im Zusammenhang mit folgenden Merkmalen erhoben: Geschlecht, soziale Herkunft, zu Hause gesprochene Sprache und Migrationsstatus. Gemäss den Ergebnissen zu Mathematik und Sprachen hat ausser der sozialen Herkunft keines der genannten Merkmale einen massgeblichen Einfluss auf die Grundkompetenzen. In Mathematik ist der Einfluss der sozialen Herkunft etwas stärker als in den Sprachen. Dieses Bild zeigt sich nicht nur im Kanton St.Gallen, sondern auch schweizweit.

Nächste Erhebungen in den Jahren 2020 und 2022
Die nächste ÜGK-Erhebung findet im Jahr 2020 am Ende des 11. Schuljahres statt. Getestet werden die Fächer Deutsch, Englisch und Französisch. Die Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler der 2. Primarklasse werden im Jahr 2022 überprüft. Die mit den Erhebungen überprüften Grundkompetenzen sind in die neuen sprachregional koordinierten Lehrpläne eingeflossen. Indem sich die Kantone darauf ausrichten, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Harmonisierung der obligatorischen Schule, so wie es ihnen die Bundesverfassung als Aufgabe zuschreibt.