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Fruehe_Kindheit_und_Bildungschancen

Frühe Kindheit und Bildungschancen

Für die Bildungschancen von Kindern ist die frühe Bildung wichtig. Am zehnten Hochschultag der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) erfuhren die geladenen Gäste wie eine forschungsbasierte und praxisorientierte Umsetzung in Familienzentren aussieht, was alltagsintegrierte Sprachförderung bedeutet und wie im Spiel gelernt wird. Erstmals wurde zum Anerkennungspreis für die Förderung der st.gallischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung auch ein Studierendenpreis verliehen.

Auch in diesem Jahr lud die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) zum traditionellen Hochschultag. Am Freitag, 9. November 2018 trafen sich geladene Gäste und Mitarbeitende der Institution im Hochschulgebäude Mariaberg in Rorschach. Eingeladen waren Mitglieder des Hochschulrats sowie Vertretungen aus Bildung, Politik und Verwaltung. Mit der Themenwahl «Frühe Bildung» setzte die PHSG ein Zeichen für die Bedeutung der Kindheit. «Wie zentral das Recht des Kindes auf Bildung und das Wohl des Kindes ist, zeigt sich auch in der UN-Kinderrechtskonvention» bemerkte Prof. Dr. Horst Biedermann. Exemplarisch verwies der Rektor der PHSG auf zwei Kinderrechte: «Artikel 28 definiert beispielsweise das Recht auf Bildung und Artikel 31 anerkennt das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit sowie auf Spiel und altersgemässe Freizeitbeschäftigung.»
Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden am Hochschultag Aspekte wie Familienzentren, alltagsintegrierte Sprachförderung und Spiel aufgegriffen, welche die frühe Bildung prägen.

Familien stärken
«Familienzentren sind Begegnungsorte für Familien. Ihre Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Familien im Einzugsgebiet. Kinder werden in ihrer Entwicklung vielfältig gefördert und Eltern und Bezugspersonen in ihrer Erziehungsaufgabe begleitet», erklärte Andrea Faeh, Bereichsleiterin Zentrum Frühe Bildung. Mit Fach- und Prozessberatung unterstützt das Zentrum Frühe Bildung der PHSG den Aufbau und die Weiterentwicklung dieser Zentren. 

Dialog als Basis der Sprachförderung
In ihrem Referat befasste sich Prof. Dr. Franziska Vogt, Leiterin Institut Lehr-und Lernforschung, mit der alltagsintegrierten Sprachförderung. Internationale Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass alltagsintegrierte Sprachförderung wirksamer ist als spezielle Programme. «Alltagsintegrierte Sprachförderung und die Förderung von Deutsch als Zweitsprache sind anspruchsvoll und durch das Zentrum Frühe Bildung werden Fachpersonen aus Kita, Spielgruppe und Kindergarten weitergebildet», hielt Franziska Vogt fest.

Durch Spielen lernen 
«In der frühen Kindheit ist das Spiel ein wichtiger Lernmodus für das Kind», «Im Spiel eignet sich das Kind Kompetenzen an, die für das Aufwachsen wichtig sind», führte Prof. Dr. Bernhard Hauser aus. Ein wesentliches Merkmal des Spiels sei, dass das Lernen Spass mache und daher als positive Aktivierung bezeichnet werden könne. Der Studienleiter Master Early Childhood Studies der PHSG erläuterte, wie sich im Forschungsprojekt zur spielintegrierten mathematischen Frühförderung der Kompetenzzuwachs zeige.

Zwei Auszeichnungen für spezielle Leistungen
Den Anerkennungspreis für die Förderung der st.gallischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung erhielt Heidi Gehrig. Als Mitarbeiterin des Instituts Weiterbildung & Beratung begleitete sie in den vergangenen zehn Jahren rund 100 Schulen in zehn Kantonen in ihren Schulentwicklungsprozessen. Gemeinsam mit Schulleitungen und ihren Teams trieb sie in allen Schulstufen Entwicklungsprozesse voran. Auch als Autorin machte sich Heidi Gehrig einen Namen. Nach ihrem ersten erfolgreichen Buch «Altersdurchmischtes Lernen», das sie zusammen mit Edwin Achermann verfasste, erschien im Sommer ihr zweites Buch «Individualisierende Gemeinschaftsschule». 

Erstmals wurde am Hochschultag ein Studierendenpreis verliehen. Salomé Kora zeichnet sich nicht nur durch ihre sportliche Leistung als Leichtathletin aus. Durch Talent und Fleiss gelang es der Spitzensportlerin dieselben Studienleistungen wie ihre Mitstudierenden vorzuweisen und gleichzeitig im Sport Höchstleistungen zu erbringen. Mit dem Studierendenpreis wurde Salomé Kora für diese exzellente Leistung gewürdigt. Die Rahmenbedingungen der PHSG ermöglichen Studierenden mit einer herausragenden Begabung, das Vollzeitstudium mit Trainings- und Wettkampfeinsätzen zu kombinieren. 

Zu den gezeigten Filmen: