Bild
Bernhard Hauser PHSG

An der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis

Er ist Studiengangsleiter, Schulratspräsident, Buchautor, Kantonsrat – und ab Januar 2020 leitet Bernhard Hauser neu auch das Herausgeber-Team der länderübergreifenden Fachzeitschrift «Journal für LehrerInnenbildung».

Bernhard Hauser ist Dozent für Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG). Vor kurzem wurde der 61-Jährige zum geschäftsführenden Herausgeber des «Journal für LehrerInnenbildung» gewählt. «Diese Aufgabe übernehme ich sehr gerne», sagt er. Hauser ist bereits seit 2006 Mitherausgeber dieser Zeitschrift, die sich als Diskussions- und Weiterbildungsplattform an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis sieht und eine Co-Produktion verschiedener Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist.

Ab Januar 2020 wird er das Herausgeber-Team, das aus weiteren acht Professorinnen und Professoren besteht, leiten. «Mein zusätzlicher Aufwand hält sich in Grenzen», sagt er. «Ich werde künftig die Herausgeber-Sitzungen organisieren und leiten.» Diese Sitzungen finden jährlich entweder an dem Ort statt, wo der geschäftsführende Herausgeber herkommt oder am Sitz des Verlages. Seit diesem Jahr wird das «Journal für LehrerInnenbildung» vom Julius Klinkhardt-Verlag herausgegeben und ist durch den kürzlich stattgefundenen Wechsel auf Open Access für alle öffentlich zugänglich.

«Hervorragende Plattform»

Das Journal erscheint vier Mal pro Jahr und beinhaltet Berichte von Fachpersonen aus Wissenschaft und Hochschul-Lehre zu Themen, die aktuell und für die Lehrerbildnerinnen und -bildner relevant sind. Dabei geht es um methodische Fragen und die Ziele des Lehrberufs ebenso, wie um die institutionelle Verortung, den Stellenwert der Praxis und ihre Wirkung, wie die künftige Gestaltung des Prüfungswesens. Die Zeitschrift lebt von den unterschiedlichen Textformen und Herangehensweisen, wie Hauser sagt. «Es gibt sowohl Review-Texte, Forschungsartikel und Erfahrungsberichte von Hochschulmitarbeitenden mit Forschungsbezug, als auch Lexikon-Artikel und eher geisteswissenschaftliche Beiträge.»

Jede Ausgabe thematisiert einen Schwerpunkt, jedes Mal wird sie von einem anderen Herausgeber oder einer anderen Herausgeberin verantwortet. Für die erste Zeitschrift im neuen Jahr ist Hauser zuständig. Sie fokussiert auf die «Digitalisierung». Co-Herausgeber ist der App-, Web- und Game-Experte Michael Kickmeier, ebenfalls ein Mitarbeiter der PHSG. Es seien wieder viele interessante Beiträge von versierten Personen aus der Lehrerbildner-Szene zusammengekommen, sagt Hauser. «Ich kann jedem Hochschul-Mitarbeitenden nur empfehlen, die Zeitschrift durchzublättern und den einen oder anderen Fachartikel zu lesen.» Das Journal sei zudem eine «hervorragende Plattform», um die eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren.

Studiengangsleiter, Schulratspräsident, Kantonsrat

Hauser ist im Glarnerland aufgewachsen, lebt aber «schon ewig» in Sargans, wie er selber sagt. Dort ist er seit elf Jahren Schulratspräsident und Mitglied des Gemeinderats. Der Hobby-Ornithologe engagiert sich auch politisch und ist im vergangenen Juni für den zurückgetretenen Joe Walser (SP) in den St.Galler Kantonsrat nachgerückt. An der PHSG leitet er das Masterstudium «Early Childhood Studies», das er zusammen mit dem früheren Rektor Erwin Beck sowie Kolleginnen und Kollegen der PH Weingarten aufgebaut hat. Mittlerweile hat der zehnte Studiengang gestartet.

Die Entwicklung und das Lernen in der frühen Kindheit beschäftigen den PHSG-Dozenten seit Jahren. Dazu hat er auch schon verschiedene Publikationen herausgebracht. Nächstes Jahr erscheint sein neues Buchprojekt «Das Spiel in Kindheit und Jugend». Es ist ein Lehrbuch zum Spiel von der Geburt bis ins spätere Jugendalter.

Für seine neue Aufgabe als geschäftsführender Herausgeber gibt es keine «Amtszeitbeschränkung». «Bis zu meiner Pension in dreieinhalb Jahren werde ich diese Funktion wohl ausüben.»